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Baustopp durch Fund von Leiche oder Bombe?

Die Gerüchteküche brodelt in Bad Muskau, seit dort vor über einer Woche plötzlich die Arbeiten auf dem Postplatz endeten und seither ruhen.

Von Sabine Larbig
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Ein Besuch des Muskauer Schlosses wird für Autofahrer mit mehr Stress verbunden sein, falls die Bauarbeiten am Park0platz nicht bis zum Beginn der Hauptsaison abgeschlossen sind.
Ein Besuch des Muskauer Schlosses wird für Autofahrer mit mehr Stress verbunden sein, falls die Bauarbeiten am Park0platz nicht bis zum Beginn der Hauptsaison abgeschlossen sind. © Archivfoto: Wolfgang Wittchen

Bad Muskau. Lange, konkret seit 2014, wurde darauf gehofft, mit Fördermitteln den Großparkplatz und sein Umfeld neu gestalten zu können. Nachdem zwischenzeitlich eine Parkhaus-Idee aufkam, bereits Gelder aus Berlin dafür bereitstanden– das Projekt wegen der Explosion der Kosten aber vorerst wieder gestrichen wurde – konnte im Februar endlich mit der Sanierung des Parkplatzes in der Parkstadt begonnen werden. Doch kaum, dass Bagger angerollt und Baumaterial auf den Platz gefahren worden war, stoppten alle Aktivitäten.

In Bad Muskau kursieren seither Gerüchte, die immer größere Kreise ziehen. Von gefundenen Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg – schließlich verlief die Hauptkriegsfront entlang der Neiße, wurde die Stadt fast völlig zerbombt – ist die Rede.

Aber auch vom Fund einer Leiche, möglicherweise ein Kriegsopfer oder gar ein historisch spektakulärer Totenfund. Zumindest werden derartige Szenarien in der Gerüchteküche als Grund für den Baustopp verbreitet. Doch all das, erklärt Hauptamtsleiter Dirk Eidtner kürzlich in einer Bürgerversammlung in den Scheunen am Gehalm, sei nicht der Fall.

Neue Bodenanalyse nötig

„Ja, es wurde im Boden etwas gefunden, weshalb wir die Arbeiten einstellen mussten. Es sind Ascheablagerungen, Glas und Schrott, wahrscheinlich aus den 1920er-Jahren. Das ist nicht dramatisch. Aber ein Bodengutachter muss nun alles auf mögliche Schadstoffe und Gefahren untersuchen. Daher wurde ein Baustopp verhängt, bis klar ist, was da unter dem Postplatz lagert, ob und wie es entsorgt werden muss oder kann und ob und welche Auswirkungen das auf die Bodenbeschaffenheit und damit die Platzsanierung hat“, erklärt Eidtner. Zwar sei im Vorfeld eine gesetzlich geforderte Bodenanalyse erfolgt, die habe aber nichts ergeben.

Nun laufe die neue Bodenanalyse. Erst wenn sie abgeschlossen sei, könne weiter gebaut werden. Im schlimmsten Fall, äußerte der Hauptamtsleiter, müssten sogar die Planungen überarbeitet werden, was zu großen Zeitverzögerungen führen würde.

„Eigentlich wollten wir Ende April die Maßnahme abgeschlossen haben. Ob es noch klappt, bleibt abzuwarten.“ Kommt es zu immensen Bauverzögerungen, hätten diese spürbar negative Auswirkungen auf den Innenstadt-Verkehr. Der Postplatz ist der größte zentrale Parkplatz in Bad Muskau, neben Fürst-Pückler-Park und Grenzübergang. Bleibt er in der Touristensaison dicht, sind Verkehrs- und Parkchaos die Folgen.