Weißwasser
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Gregorianische Gesänge in der Jakobskirche Bad Muskau

Die ukrainischen Künstler verbinden kirchlichen Gesang des Mittelalters mit Titeln der Pop-Musik. Spenden gesammelt wurden natürlich auch.

Von Rolf Ullmann
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Die ukrainischen Sänger während des Auftritts am Sonnabendabend in der Jakobskirche Bad Muskau unter der Leitung von Oleksiy Semenschuk (ganz rechts).
Die ukrainischen Sänger während des Auftritts am Sonnabendabend in der Jakobskirche Bad Muskau unter der Leitung von Oleksiy Semenschuk (ganz rechts). © Rolf Ullmann

Bad Muskau. Am Sonnabendabend erloschen um 19.30 Uhr die Hauptlichter in der voll besetzten Jakobskirche in Bad Muskau. Acht Musiker in traditionellen Mönchskutten bewegten sich gemessenen Schrittes mit brennenden Kerzen in den Händen durch den Mittelgang in Richtung des Altars. In den folgenden 80 Minuten ihres Konzerts nahm der Chor „The Gregorian Voices“ das Publikum auf eine klingende Zeitreise durch die Welt der geistlichen Musik des Mittelalters bis hin zu gesungenen Klassikern der Popmusik mit.

Dabei stellten die Sänger unter der Leitung von Oleksiy Semenschuk unter Beweis, dass sie den anspruchsvollen Spagat zwischen dem Choralgesang und zeitgenössischer Musik eindrucksvoll beherrschen. Denn neben klassisch-gregorianischen Chorälen, orthodoxen Kirchengesängen, Liedern und Madrigalen der Renaissance und des Barock boten sie im zweiten Teil ihres Programmes Titel von Simon & Garfunkel, eRa, Bob Dylan und Josh Groban. Das Vokal-Oktett aus der Ukraine hat es sich zur Aufgabe gemacht, die frühmittelalterliche Tradition des gregorianischen Chorals wieder aufzunehmen. Alle acht Sänger verfügen über eine klassische Gesangsausbildung und singen gemäß der gregorianischen Tradition einstimmig, unbegleitet und in lateinischer Sprache. Mit ihrem Beifall zum Abschluss des Konzerts bestätigten die Besucher am Vorabend des Frühlingsanfanges, dass sich der Auftritt in Bad Muskau würdig in diese Tradition einreihte.

Pfarrerin Miriam Arndt wies in ihrer Begrüßung zum Auftakt des Konzerts auf die Box zur Spendensammlung für die Ukraine hin, die von vielen Besuchern dann auch gefüllt wurde. Als ein zusätzliches Glanzlicht der Veranstaltung schaltete Frank Dutsch, Mitglied in der Kirchengemeinde der Evangelischen Jakobskirche Bad Muskau, die Beleuchtung in der restaurierten Gruft ein. Eine ganze Reihe der Besucher nutzte dabei die Gelegenheit, einen Blick in ein Kapitel der Geschichte des Gotteshauses sowie der Stadt Bad Muskau zu werfen. Übrigens gilt es insbesondere bei den Kindern als ein Vergnügen, wenn sie oder ihre Eltern in die Röhre ein Geldstück werfen, das dann hörbar in der Spendenbox in der Gruft aufschlägt, schilderte Frank Dutsch am Rande der Veranstaltung.

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