Weißwasser
Merken

Postplatz: Weg frei für Entwurf- und Kostenplanung

Drei Mal beriet der Technische Ausschuss von Bad Muskau über das Vorhaben, überarbeitete das Planungsbüro Entwürfe.

Von Sabine Larbig
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Vom Postplatz in Bad Muskau führen viele Wege zu touristischen Anlaufpunkten. Doch gerade Wege in Richtung Tourist-Information und Park sind so desolat, dass dort niemand mehr laufen oder Rad fahren kann, man auf die Straße ausweichen muss.
Vom Postplatz in Bad Muskau führen viele Wege zu touristischen Anlaufpunkten. Doch gerade Wege in Richtung Tourist-Information und Park sind so desolat, dass dort niemand mehr laufen oder Rad fahren kann, man auf die Straße ausweichen muss. © Sabine Larbig

Bad Muskau. An Größe und Form des Parkplatzes wird sich nichts ändern. Neu gestaltet werden jedoch sein Inneres sowie umgebende Wege.

Umgesetzt werden, neben 75 Pkw-Stellplätzen, im Zuge der Neugestaltung ebenfalls Lösungen zur Bewässerung umgebenden Grüns durch Regenwasser; zwei Hortensien-Schmuckbeete als Blickfang und optisches Zugangstor zur Stadtmitte; geschlemmte Wegedecken; Großbäume und Sitzbänke sowie der Ersatz der Hainbuchenhecke zwischen sowjetischem Ehrenfriedhof und Parkplatz durch eine Lebensbaumhecke. So jedenfalls sieht es die Vorplanung vor, die Mathias Haertel vom Planungsbüro Noack Landschaftsarchitekten aus Dresden kürzlich im Technische Ausschuss (TA) vorstellte. Das Büro hatte bereits 2014 die Neugestaltung des Bereiches Kirchtor-Parkstraße geplant und im zweiten Bauabschnitt den Bereich ab Grundschule/Turnhalle bis Postplatz betrachtet. Da es bisher nicht zu diesem Bauabschnitt kam, weil die Pläne für ein Parkhaus am Postplatz dazwischen kamen, die aber aus Kostengründen auch mittelfristig vom Tisch sind, nahm die Stadt erneut Kontakt zum Planungsbüro auf. Ziel ist es, über das Förderprogramm „Kleine Städte und Gemeinde“ (KSP) die zu 90 Prozent geförderte Postplatzgestaltung schnellstmöglich hinzubekommen. Dafür wurden nun die alten Pläne aufgegriffen, überarbeitet und angepasst, um im für Bad Muskau erschwinglichem Kostenrahmen zu bleiben.

Deshalb, so Haertel, bleibe die Beleuchtung erhalten, werde sie nicht erneuert. Allerdings müssten Lampen versetzt werden. „Wird nur um oder auch der Platz beleuchtet?“, fragte Stadtrat Tobias Kunath an. Laut Planer betreffe es die Straßenseiten. Im Winter sei eine Platzbeleuchtung zwar sinnvoll, wenn er entsprechend genutzt werde. „Die Thematik wird im Rahmen der Überarbeitung der Planungen mit betrachtet, ist aber eine Kostenfrage“, so Haertel.

Denkmal und Friedhof sind außen vor

Hinsichtlich der Errichtung einer neuen WC-Anlage und der technischen Vorbereitung des Standorts bezeichnete Stadträtin Heidi Knoop die angedachte Lage als störend. Laut Planer sei sie wegen des Sicherheitsgefühls der Nutzer, kurzer Wege und Leitungslängen gewählt worden. „Natürlich darf es kein Betonklotz werden, muss alles nett gestaltet und begrünt werden. Doch aktuell ist ein WC aus finanzieller Sicht kein Gegenstand der Betrachtungen.“ Hinsichtlich des Vorschlags von Stadträtin Knoop, im Zuge der Platzgestaltung das Antifaschistische Denkmal auf den Muskauer Friedhof zu versetzen, da es sowieso saniert werden müsse und als „Pinkelecke“ genutzt werde, erklärte Mathias Haertel, dass dies sinnvoll sei, jedoch mit der Denkmalbehörde abgestimmt und von ihr genehmigt werden müsse. Zudem, unterstrich Hauptamtsleiter Dirk Eidtner, passe das Vorhaben nicht ins KSP-Programm, müsse man eine andere 90 Prozent-Förderung finden und beantragen und eine Entwurfsplanung machen, um das Projekt später zu realisieren. Dann solle allerdings die lang gewünschte „Riesenmaßnahme“ der Umsiedlung vom Ehrenfriedhof mit angepackt werden. „Deshalb wird vorerst nur die Hecke erneuert und als visuelle-örtliche Barriere im Westbereich weggenommen, um das Denkmal in den öffentlichen Fokus zu rücken.“

Kritik übte Ratsmann Torsten Noack an nur zwei geplanten Behinderten-Parkplätzen und zwei E-Lade-Säulen. Laut Dirk Eidtner gäbe es im Umfeld weitere Behindertenplätze, dürften sie zudem nur von Personen mit entsprechenden Ausweisen genutzt werden, deren Zahl gering sei, nicht aber von Menschen mit Rollatoren, die auch solche Parkflächen benötigen würden. Was die Ladesäulen betreffe, so seien weder Infrastruktur noch Netzkapazitäten für mehr ausreichend. Letztlich regte Stadtrat Mirko Bartell an, die Bürger ins Projekt einzubeziehen. „Wir könnten zu Spenden oder Baumpatenschaften aufrufen, um Ersatzpflanzungen für im Zuge der Postplatzgestaltung gefällte Bäume zu ermöglichen und vielleicht müssen einige Bürger durch Bauvorhaben selbst Ersatzpflanzungen leisten und suchen dafür geeignete Flächen“, begründete Bartell seinen Vorschlag. Der kam bei Verwaltung und Räten gut an, die ihn daher zu gegebener Zeit entsprechend umsetzen wollen. Nicht zuletzt, weil dies als Geldwert in den Eigenanteil der Stadt einfließen und ihn weiter minimieren würde. Noch ist unklar, wie hoch er sein wird, da die echten Kosten für die Postplatzgestaltung noch nicht feststehen. Nun, da der TA den Vorentwurf einstimmig annahm, kann die Berechnung aber erfolgen. Denn der Vorentwurf ist Grundlage für die Erarbeitung der Entwurfsplanung. Und zu der gehören letztlich die Analyse von Alternativen und Varianten sowie deren Wertungen inklusive Untersuchungen zur Kostenoptimierung, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung und eine vertiefte Kostenberechnung.