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Was es mit dem „U-Bahn“-Bau von Bad Muskau auf sich hat

Der Gehwegbereich der Berliner Chaussee in Höhe Lindenhof ist aufgerissen und Großbaustelle. Der Verkehr ist durch Ampeln geregelt und eingeschränkt.

Von Sabine Larbig
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Vor dem Lindenhof Bad Muskau sind Mitarbeiter der Firma STB See im Auftrag der VEW dabei, die Trinkwasserleitung auszutauschen. Danach wird das Bushäuschen erneuert.
Vor dem Lindenhof Bad Muskau sind Mitarbeiter der Firma STB See im Auftrag der VEW dabei, die Trinkwasserleitung auszutauschen. Danach wird das Bushäuschen erneuert. © Sabine Larbig

Bad Muskau. Der tiefe, klaffende Graben ist gewaltig. Dabei lautete die offizielle Information aus dem Rathaus, das aktuell die beiden Bushaltestellen am Lindenhof barrierefrei umgebaut werden. Viele Einwohner fragen sich angesichts der Erdmassen und Großbaustelle aber, was wirklich gebaut wird. „In der Stadt ist schon die Rede vom U-Bahn-Bau, weil eine Baustelle für Haltestellen nicht so aussehen kann. Was passiert da?“, äußerte Stadträtin Heidi Knoop daher jüngst im Stadtrat.

Nein, eine U-Bahn erhalte Bad Muskau nicht, entgegnete Bürgermeister Thomas Krahl amüsiert und erklärte: „Die Ver- und Entsorgungswerke (VEW) haben das Bauprojekt der Stadt genutzt, um zuvor vorhandene Asbestzement-Trinkwasserleitungen auszutauschen. Das ist clever und vorausschauend, spart Geld und doppelte Arbeit. Für die Entscheidung bin ich daher sehr dankbar.“

Die Maßnahme, zu der die Erneuerung von zwei Hauptleitungen bis Richtung Wasserwerk/alte Kita gehört, ist seitens der VEW spontan vorgezogen worden, als klar war, dass die Stadt dieses Jahr den Bushaltestellen-Umbau beginnen kann. Der wird seit 2018 geplant, ist gesetzliche Vorgabe, scheiterte bisher aber am Geld. Da seit 2022 endlich Fördergelder vom Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien und die Pauschale, die auch Bad Muskau für kommunalen Straßenbau vom Freistaat erhält, zur Verfügung stehen, wurde jetzt der Baustart möglich. Denn gesichert werden konnten so die rund 100.000 Euro Baukosten – ohne den Leitungsbau, den die VEW finanziert – und der Eigenanteil der Stadt Bad Muskau.

Noch ist die von der VEW mit den Tiefbauarbeiten beauftragte Firma STB See vorm Lindenhof tätig. Sobald sie fertig ist, werden Straßendecke, Gehsteig, Unterbau für’s Wartehaus gemacht. Parallel laufen dann die weniger aufwendigen Arbeiten am Bushaus der gegenüberliegenden Straßenseite. Ziel ist es, beide Haltestellen bis Ende Mai fertig und barrierefrei, also auch für Menschen mit Hör- , Seh-, körperlichen Einschränkungen nutzbar, gestaltet zu haben. Neu wird aber nicht alles. Sowohl Glasscheiben als auch Gestelle aus Metall von den alten Häuschen werden aufgearbeitet, wieder eingebaut – nachhaltig und Kosten sparend also. Ein Bad Muskauer Glasschleifer und Sponsor gestaltet zudem die Scheiben mit Stadtmotiven.