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Sportler protestieren gegen Corona-Maßnahmen

Sportstätten müssen wegen Corona schließen. Dagegen setzen Sportler in Bautzen ein Zeichen. Nicht wie Querdenken – sondern ganz anders.

Von Theresa Hellwig
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Die Fußball-Übungsleiter bei Budissa, Swen Fromelius und André Domsch, der Bautzener Triathlet Maik Petzold und Stadtrat Mike Hauschild (von links) rufen zum Protest gegen die coronabedingte Schließung von Sportstätten auf.
Die Fußball-Übungsleiter bei Budissa, Swen Fromelius und André Domsch, der Bautzener Triathlet Maik Petzold und Stadtrat Mike Hauschild (von links) rufen zum Protest gegen die coronabedingte Schließung von Sportstätten auf. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Mit Abstand stehen vier Männer auf dem Kornmarkt in Bautzen. Einer hat ein Rad dabei, einer trägt einen Trainingsanzug, einer einen Badmintonschläger: Die Utensilien, die sie dabeihaben, stehen symbolisch für ihr Anliegen. Der Bautzener Triathlet Maik Petzold, die Budissa-Übungsleiter Swen Fromelius und André Domsch und Stadtrat sowie Vater zweier sportlicher Kinder, Mike Hauschild (FDP) haben sich zusammengefunden. Sie rufen zum Protest gegen die Schließung der Sportstätten wegen der Corona-Pandemie auf.

Dabei wollen sie aber nicht dicht an dicht nebeneinander stehen. Stattdessen wollen sie ihren Protest online abhalten. „Die Idee ist, dass sich die Teilnehmenden anmelden, Startnummern ausdrucken – und wir dann am 6. Dezember gemeinsam Sport treiben“, erklärt Mike Hauschild. Gemeinsam – aber jeder für sich, coronakonform. Die Teilnehmenden sollen sich beim Sporttreiben fotografieren. Anschließend sollen die Bilder auf der Homepage veröffentlicht werden.

Übungsleiter: "Kinder brauchen Sport als Ausgleich"

Eigentlich sollte die Kundgebung auf dem Kornmarkt stattfinden. Wegen der neuen Allgemeinverfügung haben sich die Organisatoren aber zu diesem neuen Weg entschieden. In der Zwischenzeit ist die Corona-Inzidenz im Landkreis Bautzen auf über 416 pro 100.000 Einwohner gestiegen.

An der Kernidee des Protests wollen die vier Männer trotzdem festhalten. Warum sie protestieren wollen? „Sport ist so wichtig für die Gesundheit“, sagt Swen Fromelius. Da geht es darum, Erkrankungen wie Diabetes vorzubeugen, sagt er.

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Und noch mehr. „Viele Kinder sind hibbelig. Sie brauchen Sport als Ausgleich. Vor allem Kinder treiben doch aber alleine keinen Sport“, ist er überzeugt. Als Übungsleiter fange man beim Training ziemlich viel ab, sei eine Stütze für die Kinder. Auch das sei wichtig.

Organisatoren grenzen sich von "Querdenkern" ab

Dabei gehe es dem Protest darum, eben nicht „Querdenken“ zu sein. Bei den sogenannten „Querdenken“-Demonstrationen war es immer wieder zu Ausschreitungen gekommen; Rechtsextremisten, Esoteriker und Reichsbürger protestierten in der Vergangenheit nebeneinander. Dicht an dicht standen die Teilnehmenden, ohne Maske.

Davon wollen sich die Organisatoren des Protests in Bautzen abgrenzen. „Es geht uns nur darum, über eine Lösung zu reden“, sagt Mike Hauschild. „Dass wir da Normalität leben, wo es geht.“

Auch Swen Fromelius sagt: „Wenn Kontaktbeschränkungen notwendig sind, dann sind sie notwendig. Aber die Vereine haben ja alle Hygienekonzepte erarbeitet.“ Es sei selbstverständlich, dass bestimmte sportliche Übungen wegfielen – ebenso, dass die Duschen gesperrt sind. Ihm ist aber wichtig, dass die Sportstätten nicht monatelang geschlossen bleiben. „Wir sollten bei alledem eben nicht vergessen“, sagt er, „was Sport bezweckt.“

Die Online-Kundgebung findet hier statt: https://www.vereinszukunft-gestalten.de/

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