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Kreis Bautzen: Sternsinger sammeln mehrere Tausend Euro

Nach zwei Jahren Pause wegen Corona waren jetzt wieder Kinder als Sternsinger unterwegs. Die Freude darüber war groß - und auch die Spendenbereitschaft.

Von Reiner Hanke
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In Kamenz besuchten die Sternsinger auch das Altenheim St. Georg. Wegen Corona-Vorschriften konnten die Kinder nur draußen singen. Aber die Freude über den Besuch war bei den Bewohnern im Foyer hinter der Scheibe trotzdem groß.
In Kamenz besuchten die Sternsinger auch das Altenheim St. Georg. Wegen Corona-Vorschriften konnten die Kinder nur draußen singen. Aber die Freude über den Besuch war bei den Bewohnern im Foyer hinter der Scheibe trotzdem groß. © Anne Hasselbach

Kamenz/Bautzen. Zwei Jahre mussten die Sternsinger in der Region Bautzen-Kamenz wegen Corona pausieren. In diesem Jahr waren sie wieder singend unterwegs. Natürlich schrieben sie auch den Segensspruch über die Türen.

Kamenzer Mädchen und Jungen zogen an drei Tagen durch die Stadt, besuchten Geschäftsleute, klingelten an Wohnungstüren. Ins Pflegeheim durften sie zwar nicht hinein, sangen aber draußen zur Freude der Senioren, die im Foyer saßen. Im Krankenhaus durften die zehn Sternsinger auftreten - nachdem sie Corona-Schnelltests absolviert hatten.

Jakob war ein bisschen aufgeregt, er war zum ersten Mal dabei. Andere sind „alte Hasen“. Lisamarie sagt: „Wir sind Kinder, die es gut haben. Wir müssen uns keine Gedanken um unseren Wohlstand machen.“ Anders in Ländern, wo es Kinderarbeit gibt, keine Chance auf Schulbildung. Einmal im Jahr etwas zu tun und an diese Kinder weiterzugeben, sei eine schön Sache und mache auch Spaß.

Kamenzer Sternsinger haben 2.900 Euro gesammelt

Laut einem ersten Zwischenergebnis sind allein in Kamenz 2.900 Euro zusammengekommen. Beispiel-Land der aktuellen Spendenaktion sei Indonesien, erklärt der Kamenzer Pfarrer Uwe Peukert. „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“, heißt die Aktion ganz genau. Vor allem Kinder in armen Regionen und in Notsituationen würden Opfer von Ausbeutung, organisierter Kriminalität und Gewalt. Ihnen wird mit den Spendengeldern geholfen.

Kinder sollen ein Zuhause haben, wo sie Kind sein dürfen, wo sie spielen und lernen können und vor Gefahren geschützt sind. Dafür sammeln wir, sagen die Kamenzer Sternsinger und wünschen ein gesegnetes und gesundes Jahr.

Über 90 Kinder waren in Schirgiswalde unterwegs

Besonders intensiv gelebt wird die Tradition in Schirgiswalde in der Katholischen Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Kaplan Markus Ruhs berichtet von 26 Gruppen mit über 90 Mädchen und Jungen, die in den vergangenen Tagen unterwegs waren. In Schirgiswalde werde tatsächlich straßenweise die ganze Stadt besucht.

Vier bis fünf Stunden seien die Sternsinger bei so einer Runde auf Achse. Im Seniorenheim sang auch so mancher Enkel für die Oma. Über 14.700 Euro seien bereits Anfang der Woche zusammengekommen, sagt Ruhs. Da stand noch der Besuch am Dienstagnachmittag in den Geschäften der Stadt aus.

In Bischofswerda und dem Rödertal 116 Stationen absolviert

In der Region Bischofswerda, Rödertal, Pulsnitz koordiniert Birgit Linder seit etlichen Jahren die Sternsingeraktion für die katholische Gemeinde St. Benno. 30 Mädchen und Jungen seien mit viel Freunde unterwegs gewesen, berichtet sie. 116 Stationen hätten sie absolviert, unter anderem in den Rathäusern von Großröhrsdorf und Bischofswerda, auch in Geschäften und bei Privatleuten.

Auch in Königsbrück schrieben Sternsinger den Segen auf die Haustür.
Auch in Königsbrück schrieben Sternsinger den Segen auf die Haustür. © privat
Wie hier in Bischofswerda besuchten die Heiligen Drei Könige in vielen Gemeinden das Rathaus und brachten den Segen an.
Wie hier in Bischofswerda besuchten die Heiligen Drei Könige in vielen Gemeinden das Rathaus und brachten den Segen an. © privat
In Königsbrück war mit dem zweijährigen Lucas vielleicht der jüngste Sternsinger in der Region unterwegs.
In Königsbrück war mit dem zweijährigen Lucas vielleicht der jüngste Sternsinger in der Region unterwegs. © privat

Für viele Menschen sei der Besuch der Heiligen Drei Könige wie ein Hoffnungsschimmer gewesen, die Freude darüber groß. Denn es sei schwer, positiv zu denken, wenn man die täglichen Nachrichten verfolgt, sagt Birgit Lindner. Der Segen bedeute ja, auch gute Wünsche mitzubringen. Und so werde das auch empfunden. Die Menschen seien sehr spendenfreudig gewesen.

In sorbischen Gemeinden, in Bautzen, im Oberland, in Schwepnitz und Königsbrück –überall waren Sternsinger jetzt auf den Beinen. In Königsbrück hätten bei der Runde durch Stadt etliche Passanten gleich spontan ins Portemonnaie gegriffen. In Schwepnitz resümiert Begleiterin Hedwig Vergin: „Es war anstrengend, aber schön.“