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Neues Wohngebiet entsteht bis 2030 mitten in Wilthen

Die Stadt Wilthen schafft Platz für Eigenheime, Mehrfamilienhäuser und Gewerbeflächen. So ist der aktuelle Stand.

Von Bettina Spiekert
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Mitten in Wilthen soll ein neues Stadtviertel entstehen. Bürgermeister Michael Herfort hat die Pläne dafür.
Mitten in Wilthen soll ein neues Stadtviertel entstehen. Bürgermeister Michael Herfort hat die Pläne dafür. © Steffen Unger

Wilthen. Das Häuschen im Grünen ist der Traum vieler Familien. Bauherren, die in Wilthen auf der Suche nach einem Grundstück für eben diesen Traum sind, haben demnächst wieder gute Chancen auf eine bebaubare Fläche, und zwar mitten in der Stadt. Derzeit sind freie Areale zum Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern in Wilthen rar, weiß Bürgermeister Michael Herfort (CDU). So sei das Baugebiet Engelwiese, in dem 2022 die ersten Häuser gebaut wurden, längst voll belegt.

2024 sollen daher die Planungen fürs neue Stadtviertel „Urbanes Gebiet“ weiter vorangehen, sodass Ende des Jahres Baurecht für die ersten Häuser besteht. Das Viertel wird rund sechs Hektar groß sein, es liegt mitten in Wilthen zwischen Badweg und Martin-Luther-Straße.

30 Grundstücke für Eigenheime geplant

„Nur wenige Kommunen haben innerstädtisch noch ein so großes bebaubares Areal zur Verfügung“, sagt der Bürgermeister. Dies wolle die Stadt Wilthen nutzen, um auch in Zukunft Bauinteressenten attraktive Grundstücke anbieten zu können.

Auch wenn die Bevölkerungsprognose für Wilthen derzeit von einem Rückgang ausgehe, sei man als einer der Versorgungs- und Siedlungskerne im Städte- und Gemeindeverbund Oberland sowie als Kommune mit einem großen Schulzentrum bestehend aus Grund- und Oberschule sowie Gymnasium verpflichtet, angemessene Entwicklungsmöglichkeiten vorzusehen, heißt es dazu im Bebauungsplan.

Erste Abrissarbeiten auf dem Areal gegenüber dem Stadtbad, auf dem früher das Heizwerk stand, sind schon erfolgt. Ein privater Eigentümer mit eigenen Bauabsichten hat bereits das ehemalige Lehrlingswohnheim der Weinbrennerei abreißen lassen, das nach der Wende als Polizeistandort und Vereinshaus genutzt wurde. Damit entstehe eine erste Baufläche im neuen Stadtviertel.

Das ehemalige Wohnheim der Weinbrennerei Wilthen war lange ein Schandfleck in der Stadt. Nun wurde es abgerissen, damit entstand Platz für eine neue Bebauung.
Das ehemalige Wohnheim der Weinbrennerei Wilthen war lange ein Schandfleck in der Stadt. Nun wurde es abgerissen, damit entstand Platz für eine neue Bebauung. © Steffen Unger

Im neuen Wohnviertel wird laut Michael Herfort Platz für etwa 30 Grundstücke mit Größen zwischen 600 und 1.000 Quadratmetern für die Bebauung mit Eigenheimen sein. Hinzu kommen weitere Areale, die für Mehrfamilienhäuser vorgesehen sind, sowie zu gut einem Drittel auch Platz für Gewerbe, so der Bürgermeister. Mehrere Anfragen nach gewerblich nutzbaren Flächen am Standort lägen der Stadt Wilthen bereits vor.

Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbeflächen sind im neuen Wilthener Stadtviertel "Urbanes Gebiet" geplant.
Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbeflächen sind im neuen Wilthener Stadtviertel "Urbanes Gebiet" geplant. © SZ-Grafik

Einen ersten Bebauungsplan für das neue Wohngebiet hatte es bereits vor vier Jahren gegeben. Nach dessen Auslegung meldeten vor allem Bewohner angrenzender Viertel Bedenken an. Sie befürchteten eine Einleitung von Regenwasser aus dem neuen Stadtviertel ins Butterwasser und damit eine verstärkte Hochwassergefahr an dem kleinen Stadtbach. „Wir gehen davon aus, dass gut 90 Prozent des Oberflächenwassers in dem Gebiet selbst versickern wird und nur ein kleiner Teil in Richtung Pilkebach geht“, sagt Michael Herfort dazu.

Bürgermeister geht von genügend Interessenten aus

Bis Mitte 2024 will die Stadt Wilthen soweit vorankommen, dass das neue Stadtviertel planerisch bestätigt ist und bis Ende des Jahres Baurecht besteht. Noch ist unklar, wer das Gebiet erschließen wird. Eine kleinere Fläche sei Kirchenland, zentrale Teile gehören der Wilthener Weinbrennerei, sagt der Bürgermeister. Ob die Stadt Teile kauft oder ein Erschließungsträger ins Spiel kommt, müsse noch entschieden werden.

Michael Herfort geht davon aus, im Laufe der kommenden Jahre genügend Interessenten für neues Bauland zu finden. „Die Preise fürs Bauen gehen wieder nach unten, und dann kommt auch wieder die Lust aufs eigene Heim. Dann haben wir die passenden Flächen“, glaubt er. Genau aus diesem Grund sei das Projekt auch mit einem Zeitfenster bis 2030 geplant.