Bautzen. Im Garten hinter dem großen Haus des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen beginnt das Sommertheater: Am Dienstag, den 30. Mai 2023, 16 Uhr eröffnet „Warten in Godow“ die diesjährige Open-Air-Reihe im Theatergarten. Im ersten Teil des humorvollen Handpuppenspiel-Formats von Stephan Siegfried sieht die Inselgemeinde Godow mit Vorfreude der Ankunft einer Flüchtlingsfamilie entgegen, um sie bei sich aufzunehmen. Doch niemand taucht auf.

Vom 9. Juni bis zum 28. Juli gibt es dann jeden Freitag 19.30 Uhr ein Puppenspiel zu sehen: Auftakt macht Stephan Siegfrieds Comedy-Impro-Schöpfung „50 Shades of Red – Rotkäppchen P 18!“. Am 30. Juni (Premiere) sowie am 7. und 21. Juli erwartet das Publikum mit „Schrebergartenblues – Trügerische Idylle“ ein Comedy-Solo über Leichtigkeit und Schwere des Scheiterns, mit Puppen und Live-Musik.

Am 16. Juni zeigt Stephan Siegfried eine weitere Vorstellung von „Warten auf Godow“ und ab 24. Juli die Fortsetzung "Godow und Somorrha". Darin steigt der Meeresspiegel auf der Insel bedenklich hoch und droht alles zu überschwemmen.

Puppenspiel für Kinder und Gastspiel

Neben dem Freitagabend-Programm für die Großen bietet der Theatergarten jeweils 16 Uhr auch wieder Puppenspiel für die Kleinen. Den Anfang machen im Juni „Kasper und das Wahrheitstuch“ (11. Juni) und die „7 Geißlein“ (25. Juni).

Im Juli gibt es dann für Vorschüler und alle Kinder ab 3 Jahre das einfallsreiche „ABC“ (2. und 16 . Juli). Am 23. Juli spielt Stephan Siegfried ein weiteres Mal „7 Geißlein“ und beendet am 29. Juli die Theatergarten-Saison mit der letzten Vorstellung von „Rotkäppchen“.

Gastspiel: Musiktheaterprojekt mit Künstlern aus Burundi

Am 9. Juli wird außerdem ein besonderes Gastspiel im Theatergarten gezeigt: Das transkulturelle Musiktheaterprojekt "The Ingabo - A Night to Fall" erzählt ab 18 Uhr die Geschichte des burundischen Widerstands gegen die deutsche Kolonialmacht. In Zusammenarbeit mit Künstlern aus Burundi und Deutschland wird das Stück zuerst in Burundi ur- und anschließend in Deutschland aufgeführt.

Das Projekt untersucht die Perspektive der Burundier und Deutschen in Bezug auf die Ereignisse, die sich am Ende des 19. Jahrhunderts in Deutsch-Ostafrika abspielten. Das Autorenteam reflektiert in dem Stück das Denken zur Zeit des europäischen Imperialismus, das von Abenteuerlust, Fortschrittsglauben, aber auch Rassendenken und Eroberungswillen geprägt war. (SZ)