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Nach verheerendem Brand in Bautzen: So geht es den Bewohnern

Nach dem Dachstuhlbrand an der Wilthener Straße in Bautzen ist das Mehrfamilienhaus unbewohnbar. Die Hilfsbereitschaft für die Betroffenen ist groß.

Von Katja Schlenker
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Am 2. Februar stand ein Wohnhaus an der Wilthener Straße/Ecke Fabrikstraße in Bautzen in Brand. Derzeit ist es nicht bewohnbar.
Am 2. Februar stand ein Wohnhaus an der Wilthener Straße/Ecke Fabrikstraße in Bautzen in Brand. Derzeit ist es nicht bewohnbar. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Der Schaden nach dem Brand, der am 2. Februar in einem Wohnhaus an der Wilthener Straße in Bautzen ausgebrochen war, ist verheerend. Die Polizei sucht weiterhin nach der Ursache und ermittelt. „Nach dem Brand ist das Gebäude noch nicht durch einen Statiker freigegeben“, erklärt Sprecher Kai Siebenäuger von der Polizeidirektion Görlitz.

Deshalb habe der Brandursachenermittler noch nicht zum Einsatz kommen können. Folglich könne auch noch nicht beantwortet werden, in welchem Umfang das Gebäude Schaden genommen und was den Brand verursacht hat.

Bewohner des Hauses blieben unverletzt

Rückblick: Am Morgen des 2. Februar geriet der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses an der Wilthener Straße/Ecke Fabrikstraße in Brand. Die Bautzener Feuerwehren eilten umgehend zum Einsatzort und wurden dort von der Freiwilligen Feuerwehr Wilthen unterstützt. Insgesamt 55 Kameraden waren im Einsatz. So konnte verhindert werden, dass das Feuer auf die benachbarten Gebäude übergriff.

Das betroffene Haus jedoch ist durch die Flammen und die anschließenden Löscharbeiten derzeit unbewohnbar. Die Einsatzkräfte hatten das Gebäude rechtzeitig evakuiert, sodass niemand verletzt wurde. Etwa 20 Personen waren zunächst in einem Linienbus und einem gegenüberliegenden Autohaus untergebracht worden.

Die Immobilie befindet sich in Privatbesitz. Eingemietet ist das Diakoniewerk Oberlausitz mit drei Außenwohngruppen für behinderte Menschen. „Eine Außenwohngruppe kann man sich wie eine kleine WG vorstellen“, erklärt Markus Schuster, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit beim Diakoniewerk Oberlausitz.

Dieses Wohnangebot eigne sich für Menschen mit geistiger Behinderung, die ihren Lebensalltag zum Großteil selbstbestimmt und selbstständig organisieren können oder dies lernen möchten. Es stehe jedem Betreuten ein Einzelzimmer zur Verfügung. Als Gemeinschaftsräume dienen zum Beispiel Küche und Wohnzimmer.

Große Hilfsbereitschaft nach Brand in Bautzen

„Noch unmittelbar während der Löscharbeiten suchte Katrin Beyel, Geschäftsführerin im Bereich Wohnen, den Kontakt zu den Betroffenen“, erläutert Markus Schuster. „Den Bewohnern, die durch uns betreut werden, stand der Schock durch dieses Ereignis noch lange nach.“ Nicht nur durch den Brand, sondern auch durch die Löscharbeiten sei lange nicht geklärt gewesen, inwiefern persönliche Sachen aus den Wohnungen geborgen werden können und noch verwendbar sind.

Den Betroffenen konnte aber schnell geholfen werden – etwa durch die Feuerwehr Bautzen und durch Spenden, die über Partner und Kunden der benachbarten Oberlausitzer Werkstätten eingingen, die ebenfalls Teil des Diakoniewerks Oberlausitz sind. So habe auch die Wohnungsgenossenschaft „Aufbau“ unkompliziert unterstützt und den betreuten Personen kurzfristig eine neue Wohnung im Stadtgebiet zur Verfügung gestellt. „Wir möchten uns im Namen aller Betroffenen für diese Unterstützung recht herzlich bedanken“, sagt Markus Schuster.

Auch die Bautzener Stadtverwaltung hat sich – wie schon beim Brand an der Ziegelstraße im November 2022, als das betroffene Haus ebenfalls unbewohnbar war – umgehend eingeschaltet. „Unsere Sozialarbeiter haben allen betroffenen Bewohnern Hilfe angeboten und ihre Kontaktdaten mitgegeben, um sich auch zu einem späteren Zeitpunkt, wenn Bedarf entsteht, melden zu können“, teilt Stadtsprecherin Josephine Brinkel mit. Teilweise sei die Hilfe in Form von Terminen zur weiteren Unterstützung und Beratung wahrgenommen worden.

„Alle Betroffenen konnten in neuen Wohnungen oder bei Freunden untergebracht werden“, erklärt sie. „Des Weiteren hat die Stadt Kontakt zum Leiter der Diakonie-Einrichtung aufgenommen und Hilfe angeboten.“