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Jugendklub Göda niedergebrannt: Verdacht auf Brandstiftung

69 Feuerwehrleute waren in der Nacht zu Sonntag im Einsatz. Vor Ort wurden rechtsextreme Parolen entdeckt. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.

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In der Nacht zu Sonntag brannte der Jugendclub in Göda. 69 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
In der Nacht zu Sonntag brannte der Jugendclub in Göda. 69 Feuerwehrleute waren im Einsatz. © Rocci Klein

Göda. Bürgermeister Gerald Meyer ist tief erschüttert: In der Nacht zum Sonntag ist der Jugendclub in Göda abgebrannt. Kurz nach 1 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Göda, Prischwitz-Nedaschütz sowie Birkau-Spittwitz für den Einsatz alarmiert. Beim Eintreffen der Kameraden in der Seitschener Straße drang nach Augenzeugenberichten bereits dichter Rauch aus dem Haus. Fenster barsten, Flammen schlugen aus dem Club. „Wir haben die Ermittlungen aufgenommen. Wir gehen derzeit von einem Sachschaden von mehr als 140.000 Euro aus“, sagte der Diensthabende bei der Polizeidirektion Görlitz am Sonntag.

Brandursachenermittler kommt am Montag

Die Kameraden der Feuerwehren versuchten, den Brand schnellstmöglich zu löschen. Die Flammen hatten sich vom Inneren schon bis in die Dachebene ausgebreitet. Während der ersten Löscharbeiten und dem Aufbau der Wasserversorgung bemerkte man, dass auch der Vorbau des benachbarten Dorfclubs brannte. Die Freiwilligen Feuerwehren Demitz-Thumitz sowie Bischofswerda wurden nachgefordert, um die Ortswehren der Gemeinde Göda zu unterstützen.

Beim Betreten des benachbarten Dorfclubs stellten die Helfer an den Wänden und an Gegenständen rechtsextreme Parolen fest. „Es gab darüber hinaus alle möglichen Schmierereien, zerstörte Türen und Waschbecken“, sagte der Diensthabende. Aufgrund der rechtsextremistischen Schmierereien wurde der Staatsschutz bei den Ermittlungen hinzugezogen. Deren Ermittler sind unter anderem für Delikte mit mutmaßlich extremistischem Hintergrund zuständig. Am Montag wird der Brandursachenermittler am Tatort erwartet.

Während im Dorfclub die Flammen schnell gelöscht werden konnten, blieb vom Jugendclub Göda am Dorfrand nicht viel stehen. Das Dach ist eingestürzt, im Inneren ist alles verbrannt und zerstört. Ein Bild vom Totalschaden machten sich am Sonntagmorgen Gödas Bürgermeister Gerald Meyer (parteilos) und der Gemeindewehrleiter. „Es deutet alles in Richtung Brandstiftung, die Ermittlungen gehen in alle Richtungen. Das ist so traurig, die Jugendlichen haben vor gut zwei Wochen dort noch ihre Après-Ski-Party gefeiert. Nun ist alles zerstört“, sagte Gerald Meyer. Nach seinem Wissen würden 40 Jugendliche den Treff nutzen.

Viele von ihnen haben nach dem letzten Brand im April 2020 beim Wiederaufbau des Clubs geholfen. Damals löste ein brennender Holzhaufen das Feuer aus. In der Nacht mussten jetzt einige von ihnen mit anschauen, wie ihre Arbeit vernichtet wurde. Insgesamt waren 69 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren vor Ort. (SZ/mis)