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Alte Dachziegel dienen in Cunewalde als Spendenobjekt

Die Kirchgemeinde will Geld sammeln für die Restaurierung des Daches der größten Dorfkirche Deutschlands. 500 alte Dachziegel tragen deshalb eine Seriennummer und ein Dankeschön.

Von Bettina Spiekert
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Genau 500 Stück der alten Dachziegel der Cunewalder Dorfkirche hat sich die Kirchgemeinde gesichert und will sie im Rahmen einer Spendenaktion verkaufen. Damit soll die Sanierung des Daches finanziell unterstützt werden.
Genau 500 Stück der alten Dachziegel der Cunewalder Dorfkirche hat sich die Kirchgemeinde gesichert und will sie im Rahmen einer Spendenaktion verkaufen. Damit soll die Sanierung des Daches finanziell unterstützt werden. © Förderverein Dorfkirche Cunewalde

Cunewalde. Rund 1.600 Quadratmeter Dachfläche hat die evangelische Kirche in Cunewalde. Seit Oktober wird das Dach der ältesten Dorfkirche Deutschlands für mehr als eine halbe Million saniert. Das ist nötig, damit später auch die Decke in der Kirche auf Vordermann gebracht werden kann, deren Stuck seit Jahren bröckelt. Die Kirchgemeinde hat nun eine Spendenaktion initiiert, bei dem sich jeder ein Stück vom Dach des Gotteshauses sichern kann und damit gleichzeitig bei der Sanierung hilft. Die Idee, so Markus Schuster vom Kirchenvorstand hat man sich von anderen Vereinen und Initiativen abgeguckt.

500 Dachziegel können ab sofort über die Kirchgemeinde erworben werden. Sie alle tragen, erklärt Schuster, eine Seriennummer und einen Dankesgruß. „Die Ziegel waren in einem Zustand, dass sie zu schade zu wegwerfen gewesen wären, also haben wir sie erworben und bewusst auch Spuren des Baumaterials beibehalten“, sagt er.

Die einzelnen Ziegel kosten je nach Größe zwischen 60 und 100 Euro und kommen mit einem passenden Aufsteller daher, damit das neue Schmuckstück auch entsprechend präsentiert werden kann. „Damit haben die Spender dann auch etwas vor Augen und nicht nur eine Urkunde, die irgendwann verstaubt“, sagt Schuster.

Nach äußerer Dachsanierung ist die im Inneren geplant

Der erste Bauabschnitt sei, so Schuster, inzwischen zur Hälfte geschafft. Die Neueindeckung soll im Herbst erfolgen. Die Kosten der äußerlichen Dachsanierung in Höhe von 564.000 Euro bezuschusst zur knappen Hälfte das Sächsische Landesamt für Denkmalpflege, weitere Gelder kommen von der Landeskirche Sachsen und der Kirchgemeinde selbst.

Die Pause im Sommer ist nötig, weil sich eine Fledermauspopulation ihr Sommerquartier in dem Gotteshaus gesucht hat. Nach der Sanierung des Daches von außen soll sich die Sanierung im Innenraum anschließen. Dort war bereits vor vier Jahren der Stuck von der Decke gefallen, was die Sicherung mit Netzen nach sich zog. Für die Innensanierung rechnet Markus Schuster mit einem siebenstelligen Betrag. Um auch dafür Fördermittel einzuwerben, müsse die Kirche auch wieder einen Eigenanteil aufbringen. „Und auch dafür sind die Erlöse aus dem Verkauf der Dachziegel gedacht“, sagt Markus Schuster.