Bautzen. "Fehlender Mindestabstand". Das ist der Titel eines Buches - und einer Veranstaltung, die am 20. Mai in Bautzen stattfindet, organisiert von der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen. "In den Protesten gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde deutlich, wie tief inzwischen die Skepsis gegenüber parlamentarischer Demokratie und wissenschaftlichen Erkenntnissen in ganz unterschiedlichen Teilen der Bevölkerung verankert ist", heißt es in der Ankündigung der Organisatoren.
Impfgegner, Klimawandelleugner, Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und Neonazis seien nebeneinander marschiert; ohne Abstand. Darüber hinaus schlossen sich Menschen diesen Protesten an, die vorher nicht in diesen Szenen aufgefallen waren. Matthias Meisner und Heike Kleffner analysieren in ihrem Buch „Fehlender Mindestabstand. Die Coronakrise und die Netzwerke der Demokratiefeinde“ das Phänomen einer breiten Allianz von neuen und alten Feinden einer aufgeklärten Gesellschaft und des demokratischen Rechtsstaats.
Zahlreiche Experten widmen sich den einzelnen Gruppierungen und Milieus, zeigen deren Vernetzung auf und warnen vor den Auswirkungen einer antidemokratischen Welle im Gefolge der Coronakrise.
Bei der Veranstaltung in Bautzen sprechen auf dem Podium Herausgeberin Heike Kleffner und der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde St. Petri Bautzen Christian Tiede. Die Moderation übernimmt Daniel Sauer vom Kulturbüro Sachsen. (SZ)
20. Mai, 20 Uhr, Museum Bautzen, Kornmarkt 1, Anmeldung übers Internet