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Storchen-Rekord im Landkreis Bautzen

Dieses Jahr wurden an vier Orten gleich fünf Eier ausgebrütet. In Neschwitz ereignete sich dann jedoch ein Drama.

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Fünf Jungstörche in einem Nest - das gab es in diesem Jahr an vier Stellen im Landkreis Bautzen. Allerdings überlebten nicht alle Tiere.
Fünf Jungstörche in einem Nest - das gab es in diesem Jahr an vier Stellen im Landkreis Bautzen. Allerdings überlebten nicht alle Tiere. © Uwe Seidel

Bautzen. Mit mindestens fünf Fünflingsbruten war 2021 eines der erfolgreichsten Storchenjahre seit knapp drei Jahrzehnten in Sachsen. Allein im Landkreis Bautzen schlüpften in vier Orten jeweils fünf Jungstörche, und zwar in Frankenthal, Gaußig, Ralbitz und in Uebigau in der Gemeinde Neschwitz.

Das ist hier - bezogen auf den Altkreis Bautzen - sogar Rekord seit sechs Jahrzehnten. Dabei liegen noch nicht einmal alle Daten der zumeist ehrenamtlich tätigen Weißstorchbetreuer für 2021 vor.

Fast 700 Jungstörche in Sachsen geboren

Während Fünflingsbruten in den 70er- und 80er-Jahren keine Seltenheit waren, konnten solche Ereignisse bis 2014 in Sachsen gar nicht mehr verzeichnet werden, berichtet Sylvia Siebert vom Nabu-Naturschutzinstitut (NSI) Dresden. Mehr als dieses Jahr gab es zuletzt 1994 mit sieben erfolgreichen Fünflingsbruten.

Im Vorjahr gab es in Sachsen 328 Brutpaare mit insgesamt 665 Jungen. Für dieses Jahr werden etwas mehr Paare und zirka 690 Jungstörche erwartet. „Die positiven Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Ergebnis unter anderem zahlreichen menschlichen Rettungsaktivitäten und günstigen Witterungsbedingungen zu verdanken ist“, sagt Sylvia Siebert.

Nest kippt nach starkem Regen

Die Haupttodesursache bei Weißstorch-Nestlingen in Sachsen bilden nach wie vor Abwürfe vom Horst aufgrund von Nahrungsmangel, berichtet die Nabu-Mitarbeiterin. In Ralbitz lag einer der fünf Jungstörche nur wenige Tage nach der Beringung tot unter dem Horst. Bei der Fünferbrut in Uebigau wurde Mitte Juni ein abgeworfener Jungvogel geborgen und in den Naturschutztierpark Görlitz zur Pflege gebracht. Ende Juni fand man unter dem selben Horst einen toten Jungstorch.

Am 17. Juli kippte das Nest infolge von Starkregen und begrub einen Jungvogel unter sich. Die übrigen beiden konnten geborgen und ebenfalls in den Tierpark Görlitz gebracht werden. Anfang August erfolgte dann die Auswilderung der drei geretteten Jungstörche im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, allerdings verunglückte einer an einer Stromleitung tödlich. (SZ)