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Wie ist die Omikron-Lage im Kreis Bautzen?

Wie viele Fälle der neuen Virusvariante nachgewiesen wurden, ob die Betroffenen geimpft waren und welche Prognose es gibt: Sächsische.de hat nachgehakt.

Von Theresa Hellwig
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Insgesamt 17 Omikron-Fälle sind bis zum Montag im Landkreis Bautzen nachgewiesen worden.
Insgesamt 17 Omikron-Fälle sind bis zum Montag im Landkreis Bautzen nachgewiesen worden. © Hauke-Christian Dittrich / dpa

Bautzen. Die Omikron-Variante des Coronavirus, von der zum ersten Mal am 24. November aus Südafrika berichtet wurde, breitet sich mittlerweile auch in Deutschland immer mehr aus. Wie sieht es damit eigentlich im Kreis Bautzen aus? Sächsische.de hat nachgehakt.

Wie ist aktuell überhaupt die Corona-Lage im Kreis?

Am Montag vermeldete das Landratsamt 158 neue Corona-Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Landratsamt an diesem Tag bei 320,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Das Robert-Koch-Institut weist eine Inzidenz von 313,1 aus. Insgesamt sind aktuell laut Landratsamt 2.154 Menschen im Kreis Bautzen mit dem Virus infiziert. Am Montag sind acht neue Todesfälle vermeldet worden; insgesamt liegt die Zahl der Corona-Toten damit im Kreis mittlerweile bei 1.218.

Wie verbreitet ist Omikron im Kreis Bautzen?

In Sachsen ist die Omikron-Variante weniger verbreitet als in anderen Bundesländern. Das RKI vermeldete am Montag insgesamt 7.884 durch Sequenzierung nachgewiesene Omikron-Fälle in Deutschland, besonders viele davon in Nordrhein-Westfalen und Bayern. In Sachsen liegt die Zahl bei 104. Die Zahl der Verdachtsfälle, die sich aus positiven variantenspezifischen PCR-Tests ergibt, ist deutlich höher.

Am vergangenen Freitag lag die Zahl der bisher nachgewiesenen Omikron-Fälle im Kreis Bautzen bei fünf. Über das Wochenende ist die Zahl auf 17 gestiegen. Das macht einen Anteil von 0,7 Prozent der im Kreis Bautzen aktuell nachgewiesenen Corona-Infektionen aus. Das Landratsamt geht aber davon aus, dass es in der Realität weitaus mehr Fälle sind. Nicht in jedem Fall wird geprüft, an welcher Virusvariante eine Person erkrankt ist. Wie groß die Dunkelziffer ist, dazu liegen keine Schätzungen vor.

Zum einen werde stichprobenartig analysiert. Zum anderen werden Proben dann untersucht, wenn der konkrete Verdacht vorliegt, dass jemand sich mit der neuen Variante infiziert hat. Festgemacht werde das an bestimmten Symptomen. Dazu zählen zum Beispiel Nachtschweiß, ein kurzer, aber intensiver Krankheitsverlauf und das intervallartige Auftauchen von Symptomen, berichtet das Landratsamt.

Welche Krankheitsverläufe durchleben die Erkrankten?

Die Menschen, die im Kreis Bautzen an der Omikron-Variante erkrankt sind, sind laut Landratsamt zwischen elf und 67 Jahre alt. Die meisten hätten milde klinische Verläufe. Sie hätten Symptome – aber keine schwerwiegenden. So trete bei einigen Betroffenen Nachtschweiß auf. Einige klagen über Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Husten und Schnupfen, andere über Geschmacks- und Geruchsverlust. Einige haben Fieber oder Schüttelfrost. Eine Person sei im Krankenhaus, dabei handele es sich um eine ungeimpfte Person.

Allerdings, darauf weist das Landratsamt hin, handelt es sich hierbei bislang nur um Einzelfallbeobachtungen. Todesfälle mit der Variante hatte der Landkreis bis zum Freitag nicht zu beklagen.

Auch das Bautzener Krankenhaus berichtet von ersten Omikron-Fällen. Vier Positiv-Befunde habe es jetzt über das Wochenende gegeben, teilt Oberlausitz-Kliniken-Geschäftsführer Reiner Rogowski mit. In drei Fällen sei Personal betroffen, bei einem handele es sich um einen Patienten. Zum Krankheitsverlauf ließe sich aber derzeit noch nichts sagen.

Waren die mit Omikron Infizierten geimpft?

Von den Betroffenen im Kreis Bautzen waren sechs Menschen bereits geboostert. Vier waren zweimal geimpft, eine Person einmal, fünf ungeimpft. Bei einer Person ist der Impfstatus unbekannt, teilt das Landratsamt mit.

Aus dem wöchentlichen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts geht hervor, dass „alle Impfstoffe, die zurzeit in Deutschland zur Verfügung stehen, nach derzeitigem Erkenntnisstand bei vollständiger Impfung die allermeisten geimpften Personen wirksam vor einer schweren Erkrankung schützen“. Wie es sich konkret mit Omikron und den einzelnen Impfstoffen verhält, sei derzeit aber noch unklar.

Wie ist derzeit die Impfquote im Kreis Bautzen?

Laut Robert-Koch-Institut liegt die Impfquote im Kreis Bautzen bei 49,8 Prozent. Die Zahl der verabreichten Erstimpfungen liegt bei 148.835; die der Zweitimpfungen bei etwa 800 weniger. Zudem sind bisher 73.648 Auffrischungsimpfungen verabreicht worden.

Welche Prognose gibt es für Omikron im Kreis Bautzen?

„Eine Prognose zur mittelfristigen Entwicklung ist schwierig“, heißt es vonseiten des Landratsamtes. Mit Blick auf andere Länder sei aber damit zu rechnen, dass die Omikron-Variante einen schnellen Anstieg der Infektionen mit sich bringt – dafür aber prozentual weniger Klinikeinweisungen nach sich zieht. „Eine Omikron Welle würde also kurz und heftig in Bezug auf die Infektionszahlen ausfallen“, teilt das Bautzener Landratsamt mit. Ob die hohen Infektionszahlen im November und im Dezember dafür sorgen, dass die Zahlen jetzt langsamer ansteigen, lasse sich aber nicht beurteilen.