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Obersorbisch in Bing-Übersetzer integriert

Mit dem Übersetzer-Service von Microsoft kann Obersorbisch jetzt in über hundert Sprachen übersetzt werden.

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Der Übersetzer von Bing kann jetzt auch Obersorbisch.
Der Übersetzer von Bing kann jetzt auch Obersorbisch. © Archiv: Steffen Unger (Symbolfoto)

Bautzen. Obersorbisch wurde zum Tag der Muttersprache am 21. Februar in den Übersetzer der Suchmaschine Bing integriert. Es ist damit die erste Minderheitensprache in dem Übersetzer-Service des Software-Anbieters Microsoft. Das teilt die Domowina in einer Pressemitteilung mit.

Obersorbisch kann nun nicht nur ins Deutsche, sondern auch in über hundert andere Sprachen übersetzt werden – und umgekehrt. Übersetzt werden können einzelne Sätze oder ganze Dokumente auch in anderen Microsoft-Anwendungen wie Office 365.

"Dass Obersorbisch nun auch in den Bing-Translator aufgenommen und damit erstmals von einem großen Konzern in eines seiner Übersetzungsangebote integriert wurde, ist das Ergebnis solider und ausdauernder Teamarbeit und auch des Engagements der sorbischen Sprachgemeinschaft", heißt es in der Pressemitteilung der Domowina.

Seit 2019 Entwicklung von "sotra" gefördert

Bereits im Jahr 2014 habe das Witaj-Sprachzentrum der Domowina im Rahmen einer Weiterbildungsveranstaltung von Microsoft-Mitarbeitern die Anregung bekommen, ein zweisprachiges Korpus mit Parallelsätzen in Sorbisch und Deutsch zu erarbeiten.

"Die Arbeit am Parallelkorpus weckte das besondere Interesse eines IT-Spezialisten, selbst auch Sorbisch-Lerner. Gemeinsam mit dem Witaj-Sprachzentrum begann er, das kleine Korpus für Übersetzungsexperimente zu nutzen - mit Erfolg!", berichtet Marcel Brauman von der Domowina.

Seit 2019 fördert die Stiftung für das sorbische Volk die Entwicklung des Übersetzungsprogramms. Im März 2021 wurde die erste Version von „sotra“ veröffentlicht – dem ersten Online-Übersetzungsprogramm Obersorbisch – Deutsch und Deutsch – Obersorbisch. (SZ)