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Königswartha: Das will der Bürgermeister jetzt erreichen

Barrierefreie Grundschule, modernes Gerätehaus, neues Wohngebiet: Swen Nowotny hat für seine zweite Amtszeit viel vor - und vor allem einen Wunsch.

Von Uwe Menschner
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Swen Nowotny (CDU) lenkt für weitere sieben Jahre als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde Königswartha.
Swen Nowotny (CDU) lenkt für weitere sieben Jahre als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde Königswartha. © Uwe Menschner

Königswartha. Swen Nowotny (CDU) ist am 20. März mit 98,5 Prozent der gültigen Stimmen erneut zum Bürgermeister der Gemeinde Königswartha gewählt worden. Im Interview mit Sächsische.de hält er Rückschau auf die vergangenen sieben Jahre und blickt voraus.

Herr Nowotny, wenn Sie zurückblicken, wie fällt die Bilanz Ihrer bisherigen Amtszeit als Bürgermeister aus?

Grundsätzlich bin ich zufrieden. Ich wurde 2015 als Neueinsteiger gewählt und wusste nicht genau, was mich im Bürgermeisteramt erwartet. Die größte Herausforderung bestand damals darin, die Haushaltskonsolidierung in den Griff zu bekommen, was uns auch schnell gelungen ist. So konnten wir trotz der damals angespannten Situation auch einige Investitionen tätigen. Damals wurde der Grundstein gelegt, auf dem ich nun in der zweiten Legislaturperiode aufbauen kann.

Wie stellt sich die finanzielle Situation der Gemeinde Königswartha heute dar?

Unter den gegebenen Umständen bin ich recht zufrieden mit der finanziellen Situation. Wir haben jetzt etwas Luft, auch Dinge umzusetzen, die zunächst nicht ganz oben auf der Tagesordnung standen, von der Pflicht auch ein bisschen zur Kür überzugehen. Dabei handelt es sich nicht um Riesenprojekte, sondern eher um kleine Dinge.

Der Freistaat Sachsen hat die finanzielle Ausstattung kleiner Kommunen etwas verbessert. Wichtig sind für uns die Unterstützung der deutsch-sorbischen Zweisprachigkeit sowie die Bereitstellung von Pauschalen zur Gewässerunterhaltung. Trotzdem muss man klar sagen, dass die Finanzausstattung nicht auskömmlich ist. Wir haben uns auf diese permanente Unterfinanzierung eingestellt, wobei da auch vieles auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen wird, da wir durch den Aufgabenzuwachs eigentlich mehr Personal bräuchten.

Welche „Baustellen“ nehmen sie aus der alten Amtsperiode mit in die neue?

Hinsichtlich der Ertüchtigung des Gewerbegebietes in Königswartha haben wir mit dem Ausbau der Eutricher Straße erst den Anfang gemacht. Es gibt da noch einige infrastrukturelle Defizite, die zu beheben sind. Hinsichtlich der Grundschule haben wir die für den Schulbetrieb und das Wohlbefinden wichtigen Dinge erledigt. Doch auch hier bleibt in den kommenden Jahren noch einiges zu tun – es geht da um die energetische Sanierung und die Barrierefreiheit.

Was sind für Sie die wichtigsten Vorhaben für die neue Amtsperiode?

Zunächst - wie soeben schon gesagt - die Vollendung der Arbeiten an unserer Grundschule. Wir bemühen uns auch weiter um den Neubau des Feuerwehrgerätehauses im Ortsteil Wartha. Derzeit lassen wir die Bushaltestelle im Ortszentrum von Königswartha barrierefrei umbauen. Generell habe ich mir zum Ziel gesetzt, das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb unserer Dorfgemeinschaften zu stärken und entsprechende Initiativen zu unterstützen. Dabei geht es darum, dass die Ideen innerhalb der Dorfgemeinschaften entstehen, ohne dass die Gemeinde etwas vorsetzt. In dieser Hinsicht gibt es in der Gemeinde Königswartha im Vergleich zu anderen Gemeinden noch Nachholbedarf.

Was tun Sie noch, um die Gemeinde Königswartha für die Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu gestalten?

Mein Ziel besteht darin, die Bedeutung Königswarthas als zentraler Ort inmitten der Heide- und Teichlandschaft weiter zu stärken. Königswartha nimmt zahlreiche überörtliche Funktionen auch für die Nachbargemeinden wahr. Hinsichtlich der Bildung, der Nahversorgung und der medizinischen Betreuung sind wir sehr gut aufgestellt und wollen das Erreichte erhalten. Wir sind bestrebt, ein neues Wohngebiet zu schaffen, die Nachfrage gibt uns darin recht. Das zeigt, dass Königswartha ein guter Ort zum Leben ist. Allerdings befinden wir uns mit diesem Vorhaben noch in einer sehr frühen Phase.

Welche Rolle spielt für Sie der Strukturwandel für Ihre Gemeinde?

Aktuell ist die Stimmung diesbezüglich von Ernüchterung geprägt. Die Erwartungen, die vor zwei Jahren geweckt wurden, haben sich nicht erfüllt. Das einzige Projekt, von dem Königswartha profitiert, ist die bevorstehende Sanierung des Schlossareals mit der Landesfischereischule, doch das ist kein Vorhaben der Gemeinde. Unsere kommunalen Projekte – die energetische Sanierung der Grundschule und der Neubau des Gerätehauses in Wartha – sind abgelehnt worden.

Ein weiteres Projekt, das uns einen Riesenschub geben könnte, ist das geplante Wehrtechnische Zentrum. Hier könnten bis zu 350 Arbeitsplätze entstehen, für Menschen, die es gewohnt sind, mit den Händen zu arbeiten. Es müsste noch nicht einmal Geld fließen, es würde ausreichen, Aufträge der Bundeswehr nach Königswartha zu vergeben. Doch dafür bedarf es politischer Entscheidungen.

Wir haben noch weitere Projekte, die über den Strukturwandel gefördert werden könnten. Doch wir wollen erst einmal kein weiteres Geld für die Planung ausgeben, da die verfügbaren Fördermittel schon bis zum Jahr 2026 gebunden sind und somit kurzfristig keine Aussicht auf Erfolg besteht.

Was wünschen Sie sich persönlich für die nächsten sieben Jahre?

Ich wünsche mir, dass das in den letzten Jahren erreichte gute Miteinander zwischen den Bürgern und zwischen den Gemeinderäten erhalten bleibt. Gemeinsames zielorientiertes Arbeiten sollte im Vordergrund stehen, auch wenn man nicht immer einer Meinung sein kann.