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Besonderer Schwibbogen sorgt in Königswartha für Aufsehen

Die Gemeinde hat für Material und Gestaltung des neuen Schmuckstücks eine ungewöhnliche Variante gewählt. Doch dafür gibt es gute Gründe.

Von Uwe Menschner
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Der Königswarthaer Bürgermeister Swen Nowotny findet den neuen Schwibbogen, der auf dem Kirchplatz steht, gelungen.
Der Königswarthaer Bürgermeister Swen Nowotny findet den neuen Schwibbogen, der auf dem Kirchplatz steht, gelungen. © Uwe Menschner

Königswartha. Bei Schwibbögen haben die meisten Menschen in Sachsen eine genaue Vorstellung, wie diese auszusehen haben. Aus Holz müssen sie sein, ganz klar. Die feinen, mit der Laubsäge herausgearbeiteten Figuren zeigen weihnachtliche Szenen, Bergmänner, gekreuzte Hämmer, ein Reh an der Krippe. Und das Licht wird natürlich von Kerzen erzeugt, die sich mit gleichbleibendem Abstand auf dem Bogen aneinanderreihen.

Wer mit dieser Erwartung auf den Königswarthaer Kirchplatz geht, wird sich erst einmal verdutzt die Augen reiben. Denn der Schwibbogen, der seit wenigen Tagen hier zwischen Bushaltestelle und Eingang zum Kirchhof steht, entspricht so gar nicht dem Klischee. Das beginnt schon beim Material: raues, rostiges Metall, in der Farbe von ocker bis rotbraun changierend. Unter dem Schriftzug Königswartha-Rakecy zeigen sich das Königswarthaer Gemeindewappen, die Kirche des Ortes sowie der aus einem Schilfbüschel springende Karpfen als Markenzeichen der Teichlandschaft.

Ortsansässige Firma übernahm die Herstellung

"Ja, wir haben im Gemeinderat intensiv um die Gestaltung des Schwibbogens gerungen", sagt der Königswarthaer Bürgermeister Swen Nowotny (CDU). Wie so viele Orte will auch Königswartha in der herannahenden dunklen und trüben Jahreszeit, die vielen in diesem Jahr noch finsterer erscheint als sonst, einen Leuchtpunkt setzen. Die Anregung holten sich die Königswarthaer im Hoyerswerdaer Ortsteil Dörgenhausen, wo seit Dezember 2020 ein vier Meter langer und zwei Meter hoher Schwibbogen aus Edelstahl die Besucher auf dem Dorfplatz begrüßt.

Die Ausmaße treffen in etwa auch auf das Königswarthaer Exemplar zu. Die Herstellung übernahm die im Gewerbegebiet ansässige Firma Arttec, die sich auf die Laserbearbeitung von Metall spezialisiert hat und somit für diese Aufgabe geradezu prädestiniert war.

Gemeinde hofft auf Spenden

"Ich finde ihn schön", sagte der Bürgermeister, der in dieser Woche nach seinem Urlaub selbst zum ersten Mal die neue Ortszierde in Augenschein nahm. Das Material wurde ganz bewusst in Rost-Optik gewählt, da diese nicht so anfällig für Vandalismus ist. Die Energie sparenden LED-Leuchten verbergen sich im Inneren und sorgen so für eine indirekte Beleuchtung, was ja für klassische Schwibbögen auch nicht typisch ist.

Die Kosten von knapp 10.000 Euro wurden zu 75 Prozent über Leader gefördert. "Für den Rest hoffen wir auf Spenden und werden auch noch einen entsprechenden Aufruf veröffentlichen“, so Swen Nowotny. In Betrieb geht der Bogen aber erst in der Adventszeit täglich vom Einbruch der Dunkelheit bis circa 23 Uhr. Stehen bleiben soll er das ganze Jahr – schließlich ist seine Gestaltung ja nicht wirklich weihnachtlich…