Vom Straßenbau bis zu Spielplatz-Bänken: Hier investiert Puschwitz 2024
Puschwitz. Das Leben in der Gemeinde Puschwitz pulsiert im zweijährigen Rhythmus: Es gibt Jahre ohne das und Jahre mit dem Puschwitzer Dreieck. 2024 ist wieder eines der Jahre, in denen die Motorsportveranstaltung mit Teilnehmern und Besuchern aus dem gesamten Bundesgebiet stattfindet – und das bereits zum fünften Mal und zum dritten Mal auf einem Rundkurs, eben jenem Dreieck zwischen den Ortsteilen Wetro, Neupuschwitz und Puschwitz.
„Die Idee dafür entstand aus der Tatsache heraus, dass es in unserer Gemeinde einige Motorsport-Begeisterte gibt, zu denen auch ich zähle“, erklärt der Puschwitzer Bürgermeister Stanislaus Ritscher (parteilos). Die ersten beiden Fahrten fanden zwischen Puschwitz und Wetro statt, 2018 wurde erstmals auf dem Dreieck gefahren. Nachdem die Veranstaltung 2020 wegen Corona ausfallen musste, gab es 2022 die zweite -Dreieck-Auflage mit 85 Teilnehmern und etwa 1.000 Besuchern. „2024 rechnen wir wieder mit etwa 100 Teilnehmern“, so Stanislaus Ritscher.
Straße zwischen Wetro und Neupuschwitz wird verbreitert
Beim Puschwitzer Dreieck geht es nicht darum, wer am schnellsten fährt, sondern darum, die liebevoll gepflegten Oldtimer auf zwei oder drei Rädern zu präsentieren. „Es gibt auch wieder Mitfahrgelegenheiten im Seitenwagen gegen einen Obolus“, verrät der Puschwitzer Bürgermeister. Die Erlöse kommen diesmal der Schule und dem Kindergarten Neschwitz zugute.
Auf einem Teilabschnitt der Strecke – zwischen Wetro und Neupuschwitz – spielt sich auch die wichtigste Baumaßnahme der Gemeinde Puschwitz des Jahres 2024 ab, von der - allerdings frühestens 2026 - auch das Dreiecksrennen profitieren kann: der Ausbau der Gemeindestraße zwischen den beiden Ortsteilen. „Die Straße soll auf 5,50 Metern verbreitert werden, sodass sich zwei Autos problemlos begegnen können“, erklärt der Bürgermeister. Derzeit bereitet das Planungsbüro die Ausschreibung vor, wobei die Maßnahme komplett aus Eigenmitteln finanziert wird.
Einen weiteren Schwerpunkt der gemeindlichen Investitionen in diesem Jahr bildet die Vermessung von Straßen im Gemeindegebiet: „Oftmals stimmen die Straßenränder nicht mit den Grenzen der Grundstücke überein. Wir wollen hier klare Verhältnisse schaffen“, erläutert Stanislaus Ritscher die Notwendigkeit. Der Spielplatz im Ortsteil Wetro-Dorf soll noch - ebenso wie der in Wetro-Siedlung - mit Bänken ausgestattet werden, nachdem er 2023 für die Nutzung übergeben wurde.
Sportplatz in Neu-Lauske erhält Ballfangnetze
In Lauske wurde die Straßenbeleuchtung modernisiert, der Sportplatz in Neu-Lauske wurde fertiggestellt und soll noch Ballfangnetze erhalten. Darüber hinaus gibt es 2024 Reparaturen an kleineren Abschnitten der Gemeindestraßen. „Es sind kleine Maßnahmen, die aber alle dazu beitragen, die Lebensqualität in unserer Gemeinde zu erhöhen“, betont Stanislaus Ritscher. Dies gilt auch für die Veranstaltungen in den Ortsteilen, die – privat organisiert – auf die gesamte Gemeinde und darüber hinaus ausstrahlen.
So gibt es am 1. Juni 2024 erstmals eine von einem Lausker Bürger organisierte Kindertagsfeier auf dem Spielplatz in Neujeßnitz. In Wetro stehen Feierlichkeiten zum 650-jährigen Bestehen an, „darum kümmert sich der dortige Jugendclub.“
Großer Raum im Wetroer Begegnungszentrum ist klimatisiert
Die Wetroer Siedlung bildet auch nach wie vor den Schwerpunkt der gemeindlichen Bemühungen, die Einwohnerzahl zu stabilisieren. „Zurzeit ist es aufgrund der Altersverhältnisse noch mehr ein Gehen als ein Kommen. Doch es ziehen auch zunehmend jüngere Leute in die Siedlung, die dann auch hier bleiben“, zeigt sich Stanislaus Ritscher optimistisch.
Die Gemeinde unternimmt große Anstrengungen, um die Attraktivität der Siedlung zu steigern – „2023 haben wir den großen Raum im Begegnungszentrum klimatisiert und eine zusätzliche Schalldämmung angebracht.“ Der Treffpunkt mit der angeschlossenen Bibliothek erfreut sich laut dem Bürgermeister großer Beliebtheit. „Das ehrenamtliche Engagement unserer zwei Bibliotheks-Frauen kann gar nicht hoch genug gewürdigt werden.“
Leerstehendes Haus in Wetroer Siedlung wird nicht abgerissen
Vom zwischenzeitlich geplanten Abriss des Hauses fünf in der Siedlung nimmt Puschwitz vorerst Abstand: „Das Haus ist leer gezogen und von der Versorgung getrennt, sodass es keine Kosten mehr verursacht. Ein Abriss würde 240.000 Euro kosten. Da ist es mir, ehrlich gesagt, schade um das Geld“, so Stanislaus Ritscher.
Die Modernisierung der Bushaltestelle vor dem RHI-Werk (vormals Preiss-Daimler) konnte mangels Fördermitteln noch nicht erfolgen. Nach wie vor fährt der von der Gemeinde organisierte Einkaufs-Shuttle regelmäßig von Wetro-Siedlung nach Neschwitz, wobei der Bürgermeister nur noch selten selbst hinter dem Lenkrad sitzt. Zur Lebensqualität gehört für Stanislaw Ritscher aber auch das Erscheinungsbild der Dörfer, weshalb er an die Bürger appelliert, ihren Reinigungspflichten nachzukommen.