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Bischofswerda: Hilfsfonds unterstützt Tafel und Sozialkaufhaus

Bischofswerdas Kirchgemeinden und die Stadt haben das Corona-Spendenkonto wiederbelebt. Jetzt wird damit armen Menschen geholfen.

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Pfarrer Joachim Rasch (l.) und Diakonie-Sozialarbeiter Stephan Apitz gehören zu den Initiatoren für Aktionen für Hilfebedürftige in Bischofswerda.
Pfarrer Joachim Rasch (l.) und Diakonie-Sozialarbeiter Stephan Apitz gehören zu den Initiatoren für Aktionen für Hilfebedürftige in Bischofswerda. © Steffen Unger

Bischofswerda. Die Tafel und das Sozialkaufhaus in Bischofswerda erhalten ab sofort, vorerst begrenzt auf sechs Monate, monatlich jeweils 150 Euro – insgesamt 1.800 Euro - für ihre Arbeit. Das Geld kommt aus dem einstigen Corona-Hilfsfonds, den das Diakonische Werk Bautzen, die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde, die Römisch-Katholische Pfarrei Maria Magdalena und die Stadt Bischofswerda neu belebt haben.„Damit wollen wir beiden Einrichtungen helfen, den sicherlich nicht leichten Winter besser zu überstehen“, sagen die Initiatoren Oberbürgermeister Holm Große (parteilos) und die beiden Pfarrer Joachim Rasch und Dariusz Frydrych.

Zurück geht der Hilfsfonds auf den April 2020. Damals verständigten sich die Partner während der Corona-Pandemie, ehrenamtliche Hilfeleistende zu unterstützen und dafür ein Spendenkonto einzurichten. Auf diesem Konto befinden sich derzeit nach allen abgeschlossenen Auszahlungen noch rund 2.500 Euro. Über weitere Spenden würden sich die Initiatoren freuen und bedanken sich bereits im Voraus dafür. Nach Rücksprache mit den damaligen Spendern werden die noch vorhanden Gelder für den neuen Zweck verwendet.

Tafel versorgt wöchentlich 400 Menschen

Die Idee, das Corona-Spendenkonto wieder aufleben zu lassen, entstand bei einem Treffen der gesellschaftlichen Akteure im Bereich der Sozialhilfe und -beratung im Bischofswerdaer Land. „Ich war kürzlich beim ostsächsischen Regionalverband des Demokratischen Frauenbundes zu Besuch. Dieser ist unter anderem Träger der Bischofswerdaer Tafel, des hiesigen Sozialkaufhauses und der Kleiderkammer“, sagt Holm Große. Deren Leiter hätten eindrücklich erklärt, wie schwierig sich mittlerweile die Hilfe für die Schwächsten der Gesellschaft gestaltet. So würden für die Tafel ein Drittel weniger Lebensmittel gespendet, die Anzahl der Hilfsbedürftigen betrüge aber 400 Menschen wöchentlich.

Rund 20.000 Kilometer sind Tafelchef Ferenc Radocha und seine Helfer jährlich unterwegs, um Lebensmittel für die Tafel zu sammeln. Obwohl die Fahrstrecken zu Spendern optimiert und verringert wurden, stiegen die Kosten dafür um das Dreifache – von den steigenden Betriebskosten für die Räume der sozialen Angebote ganz zu schweigen. „Wir würden uns über jede Unterstützung freuen, möchten uns auf diesem Weg bei allen bedanken, die uns teilweise seit vielen Jahren die Treue halten“, sagt er.

Offener Treff im Kirchgemeindehaus

Ein weiteres kostenloses Hilfsangebot der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde des Bischofswerdaer Landes und der Diakonie Bautzen ist der neue offene Treff im Kirchgemeindehaus am Kirchplatz. „Viele Menschen fragen sich aktuell: Können wir die Heizung bezahlen? Und den Strom? Gibt es Weihnachtsgeschenke und Festessen? Mit wem kann ich darüber sprechen? Wo gibt es Unterstützung? Neben den vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten in unserer Stadt bieten wir unter dem Stichwort Wärmewinter alle zwei Wochen einen offenen Treff mit Sozialberatung an“ sagt Pfarrer Joachim Rasch.

Die nächsten Treffen im Kirchgemeindehaus am Kirchplatz 2 sind am 21. Dezember, 4. und 18. Januar sowie 8. Februar, jeweils von 9.30 bis 11.30 Uhr. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee im warmen Raum kann sich dann untereinander ausgetauscht, gegenseitig informiert, mancher Tipp gegeben oder bei Anträgen und ähnlichem geholfen werden. Es gibt auch die Möglichkeit für vertrauliche Gespräche und Beratung. (SZ)

Spendenkonto:
Kontoinhaber: Christuskirchgemeinde Bischofswerdaer Land,
IBAN: DE84 8509 0000 5889 4610 06, BIC: GENODEF1DRS
Verwendungszweck (unbedingt erforderlich): Soziale Hilfe Bischofswerda