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Große Trauer um Falk Schmidtgen

Falk Schmidtgen hat die Schullandschaft von Coswig geprägt. Die Stadtverwaltung und Vereine trauern um ihn.

Von Peggy Zill
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Falk Schmidtgen hinterlässt seine Frau und drei Kinder.
Falk Schmidtgen hinterlässt seine Frau und drei Kinder. © Archiv/André Wirsig

Coswig.Die Sitzung des Verwaltungsausschusses begann am Mittwochabend mit einer Schweigeminute. Der Tod von Falk Schmidtgen, ehemaliger Leiter des Coswiger Schulamtes, hat auch in der Stadtverwaltung für Bestürzung gesorgt. Der 54-Jährige war am Dienstagabend mit dem Fahrrad auf dem Heimweg nach Weinböhla, als er von einem betrunkenen Transporterfahrer auf der S 81 erfasst wurde. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

„Eine zutiefst erschütternde Nachricht“, so Coswigs Oberbürgermeister Frank Neupold. Als Geschäftsführer der WBV habe er Schmidtgen kennengelernt, als das Gymnasium gebaut wurde. „Ich habe ihn außerordentlich geschätzt. Seiner Frau gilt unser tiefstes Mitgefühl.“ Der Weinböhlaer leitete das Schulamt 17 Jahre lang, nachdem er einige Zeit vorher als Lehrer gearbeitet hatte. In seine Amtszeit fielen die großen Umbrüche und Bauten der Coswiger Schullandschaft.

Weil die Sanierung von Schulen und Kitas viel Geld kostet, war auch der Kontakt zwischen Schulamt und Kämmerei intensiv. Bürgermeister Thomas Schubert vertrat Falk Schmidtgen sogar während dessen Elternzeit. In dieser Zeit sei der Kontakt noch persönlicher geworden. „Wir haben einen Kollegen verloren, der auch nach seinem Weggang nach Dresden mit Coswig verbunden blieb. Wir haben uns fachlich oft ausgetauscht und sind so regelmäßig in Kontakt geblieben. Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei seiner Frau, seinen Kindern und seiner ganzen Familie.“

„Er hat die Schullandschaft geprägt und wird mir als Kollege und liebenswerter Mensch unvergessen bleiben“, sagt Roswitha Rachner-Gebauer, zuständig für Personal und Organisation im Rathaus. Als brillant in allen fachlichen Fragen und als ehrlich und zuverlässig als Mensch beschreibt Pressesprecherin Ulrike Tranberg den ehemaligen Kollegen.

Im Mai 2007 wechselte Falk Schmidtgen ans Schulverwaltungsamt Dresden. Die Strecke bis nach Blasewitz mit dem Fahrrad zurückzulegen, habe ihn nicht gestört, erzählt Stadtrat Sven Böttger, der Falk Schmidtgen auch privat kannte. „Er war Fahrradfanatiker. Da konnte er runterkommen, den Tag verarbeiten.“ Falk Schmidtgen hat sich auch im Coswiger Osteuropaverein engagiert, war bei Hilfstransporten nach Rumänien und in die Ukraine dabei. Und er war seit 2010 Vorsitzender des Vereins Sörnewitzer Kinderwelt, der die Kita in Neusörnewitz betreibt. Die Kita sei wie ein kleines Hobby für ihn gewesen, sagt Madeleine Ehrlich, Leiterin des Hauses. „Er hatte ein unwahrscheinliches Zahlengedächtnis und gleichzeitig ein feines Gespür für Pädagogik.“ Auch nach einem langen Tag im Schulamt sei er angeradelt gekommen und half vor allem, wenn es um Zahlen, Verträge und Haushaltspläne ging. „Wenn wir ihn gebraucht haben, war er da.“