Egal, wie es hieß, geöffnet war das Café an der Ecke Thälmann-/ Bahnhofstraße in Heidenau nie lange. Das erste „Safran“ schloss 2012 nach drei Jahren. Ein reichliches Jahr später versuchte es der neue Betreiber mit dem alten Namen, was ihm kein Glück brachte. Anfang 2017 dann der nächste Anlauf. Diesmal als „Café Sachse“ der gleichnamigen Dohnaer Bäckerei. Ende Februar ist auch damit Schluss.
Aus betrieblichen Gründen, wie Bäckermeister und Geschäftsführer David Haack sagt. „Wir haben leider nicht die Umsatzzahlen erreicht, wie wir es uns erhofften und konnten mit dem Café auch nicht annähernd die Kosten decken.“ Diese seien in einem Café mit Küche sehr hoch. Er habe die Zahlen ausgewertet und entschieden: Schließen, um weiteren Schaden abzuwenden. „Leider war keine Besserung in Sicht.“ Es sei dennoch den Versuch wert gewesen. „Wie sagt man so schön: Man weiß es nicht, wenn man nicht probiert hat“, sagt David Haack.
Als das „Café Sachse“ Anfang 2017 öffnete, hofften Bäckerei-Eigentümerin Annegret Helm und ihr Mann Christian darauf, dass aller guten Dinge drei sind an diesem Standort. Sie verließen sich nicht nur aufs Angebot an Speisen und Getränken, sondern boten auch Kultur an. Die ersten Wochen und Monate waren vielversprechend. Voriges Jahr gehörte Annegret Helm zu den Initiatoren der wieder auflebenden Heidenauer Musiknacht.
Dieses Jahr fehlt das Café Sachse zur zweiten Auflage am 26. April. Irgendwann wurden die Gäste aber weniger. Nun bedauern die meisten Heidenauer die Schließung, auch jene, die nie Gast waren.
Der Mietvertrag jedenfalls ist gekündigt. Was die Eigentümer des Hauses nun mit den Räumen machen, ist offen. Fragen der SZ haben sie bisher nicht beantwortet. Für den Heidenauer Zentrumsverein ist das dritte Aus des Cafés an der Ecke natürlich traurig, sagt Vorsitzende Claudia Benedickt. Die Apothekerin versteht aber auch, dass Angestellte und Vermieterjeden Monat ihr Geld haben wollen, und das muss verdient werden. „Man müsste jemanden finden, der sich wirklich selbstständig macht mit diesem Objekt und dafür lebt.“
David Haack indes hat andere Pläne. Er ist seit Januar Geschäftsführer der Feinbäckerei Sachse. Geplant ist, dass er sie nächstes Jahr komplett übernimmt. Nach und nach will er Veränderungen umsetzen. Dazu gehören Modernisierungsmaßnahmen für die Zukunft der Bäckerei. Das Café in Heidenau gehört nicht mehr dazu.
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