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Nach Tod von Herzarzt in Chemnitz: Zwei Verdächtige verhaftet

Nachdem im März in Chemnitz die Leiche eines stadtbekannten Kardiologen entdeckt wurde, hat die Polizei nun zwei Tatverdächtige festgenommen.

Von Ulrich Wolf & Erik-Holm Langhof
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In dieser Wohnung wurde im März ein 69-Jähriger Kardiologe tot aufgefunden.
In dieser Wohnung wurde im März ein 69-Jähriger Kardiologe tot aufgefunden. © Harry Härtel

Chemnitz. Nach dem Tod des stadtbekannten Chemnitzer Kardiologen Klaus Kleinertz im März dieses Jahres hat die Staatsanwaltschaft nun Haftbefehl gegen zwei Verdächtige erlassen.

Wie eine Sprecherin der Behörde am Dienstag mitteilte, handelt es sich dabei um eine 52-Jährige aus dem Bekanntenkreis des Opfers und einen 62-jährigen Bekannten der Frau. Beiden werde zur Last gelegt, den Arzt in der Nacht zum 10. März in dessen Wohnung "zu Tode gebracht" zu haben.

Ein Angehöriger hatte damals die Polizei alarmiert, nachdem er den leblosen 69-Jährigen in einer Wohnung in der Rilkestraße im Stadtteil Borna entdeckt hatte. Da nichts auf einen natürlichen Tod hinwies, hatten mehrere Kripo-Beamte die Wohnung stundenlang untersucht. Parallel dazu begannen nach dem Leichenfund Ermittlungen und Zeugenbefragungen.

Verdächtige durch die Polizei in Rheinland-Pfalz verhaftet

Die Staatsanwaltschaft Chemnitz ordnete die Obduktion des Leichnams an, um die genauen Todesumstände und den Zeitpunkt des Todes zu klären. Zur Art der Verletzungen und der möglichen Tatwaffe äußerten sich die Ermittler nicht.

Die Beschuldigten haben sich der Sprecherin der Staatsanwaltschaft zufolge nicht zum Tatvorwurf eingelassen. "Der dringende Tatverdacht ergibt sich aus dem Ergebnis der Spurenauswertung sowie den bisherigen Ermittlungen", teilt sie weiter mit.

Die Frau sei am Montag in der Region, der Mann am Montag durch Einsatzkräfte der Polizei in Rheinland-Pfalz festgenommen worden. Gegen beide Beschuldigte habe ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Chemnitz Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Totschlags erlassen und in Vollzug gesetzt, so die Sprecherin der Anklagebehörde am Dienstag. Weitere Details wurden unter Hinweis auf "ermittlungstaktische Gründe" nicht genannt.

Rund 100 Gäste bei Trauerfeier für getöteten Arzt

Bei dem getöteten 69 Jahre alten Arzt handelt es um den Kardiologen Klaus Kleinertz. Der Mediziner habe trotz Ruhestands immer noch am Herzzentrum Chemnitz operiert und sich zudem im Vorstand des Lionclubs Wasserschloss-Klaffenbach engagiert, berichtete im März die "Freie Presse".

Am vergangenen Freitag wurde dem getöteten Arzt im Beisein von rund 100 Gästen bei einer Trauerfreier im Schloss-Hotel Klaffenbach die letzte Ehre erwiesen, wie "Tag24" berichtete.

Kleinertz eröffnete 1995 eine kardiologische Ambulanz in Chemnitz, 2005 gründete er das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Küchwald-Kliniken. Er war bis zu seinem Tod auch Vorstand im MVZ-Bundesverband. In der Freizeit beschäftigte er sich gern mit Oldtimern, regelmäßig nahm er Ausfahrten wie Sachsen-Classic oder Meister-Classic teil, unter anderem mit einem Packard Straight Eight Golfers Roadster, Baujahr 1929.