Chemnitz. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat Anklage gegen einen 31-jährigen Mann erhoben, der im Mai dieses Jahres versucht haben soll, mit einer Armbrust auf vier Polizeibeamte zu schießen. Ihm werden nach Angaben von Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart versuchter Totschlag in vier Fällen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie der tätliche Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.
Demnach hatten mehrere Polizeibeamte am 17. Mai 2023 versucht, den 31-Jährigen aufgrund mehrerer ausstehender Haftbefehle in seiner Wohnung an der Kanalstraße festzunehmen. Der Angeklagte soll sich daraufhin geweigert haben, die Tür zu öffnen und mehrmals angekündigt haben, dass die Beamten ihn nicht lebend aus der Wohnung holen könnten. Aufgrund dieser Drohung hatten die Polizisten Verstärkung angefordert.
Als die Polizisten Rauch aus der Wohnung bemerkten, öffneten sie gewaltsam die Haustür. In diesem Moment soll der Angeklagte das Feuer mit seiner Armbrust auf die Beamten eröffnet haben. "Ein circa 20 Zentimeter langer Metallpfeil traf das Schutzschild eines der Polizisten und blieb darin stecken", so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Chemnitz Ingrid Burghart. "Der Angeschuldigte hatte dabei zumindest billigend in Kauf genommen, einen der Polizeibeamten tödlich zu verletzen."
Seit dem Einsatz im Mai befindet sich der Angeklagte in Haft. Neben der Vollstreckung mehrerer Ersatzfreiheitsstrafen wurde für ihn Untersuchungshaft angeordnet.
Ein Verhandlungstermin vor dem Landgericht Chemnitz steht noch nicht fest. Im Falle einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine mehrjährige Freiheitsstrafe.