Corona bremst neue Kinderfeuerwehr aus
Waldheim. Seit wenigen Wochen gibt es in Waldheim eine Kinderfeuerwehr. Die Bezeichnung Bambinifeuerwehr soll aber nicht auf Briefen oder der Kleidung der kleinen Feuerwehrleute stehen. „Die Verantwortlichen haben sich auf den Namen Kinderfeuerwehr geeinigt. Dieser soll jetzt auch nach außen so dargestellt werden“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Albrecht Hänel (CDU).
Der Verwaltungsausschuss hat jetzt eine neue Feuerwehrsatzung beschlossen, in die die sogenannte Ordnung der Kinderfeuerwehr gleich eingearbeitet ist. „Bei der Gründung der Feuerwehr ist aufgefallen, dass die aktuelle Ordnung drei Punkte enthält, die geändert werden müssen“, erklärte Hänel. So sollen Kinder bei der Aufnahme in die Kinderfeuerwehr mindestens fünf Jahre alt sein. Die alte Ordnung sah noch ein Mindestalter von vier Jahren vor. Dies sei unter anderem wichtig, um einen vollumfänglichen Versicherungsschutz zu gewährleisten, so Hänel.
Geändert wurde auch das Höchstalter, mit dem die Mädchen und Jungen noch Mitglieder der Kinderfeuerwehr sein können. Es wurde von acht auf zehn Jahren hochgesetzt. „Danach müssen die Kinder in die Jugendfeuerwehr wechseln, wenn sie weiter dabeibleiben wollen“, so der stellvertretende Bürgermeister. Mit dem Hochsetzen der Altersgrenze könne außerdem flexibler auf die individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten der Kinder eingegangen werden. Der Wechsel in die Jugendfeuerwehr ist trotzdem bereits ab acht Jahren möglich, hieß es.
„Ich finde die Kinderfeuerwehr einfach klasse. Wir haben es bei der Gründungsveranstaltung gesehen, mit wie viel Begeisterung und Stolz die Kleinen dabei sind“, sagte Stadtrat Andre Langner (FDP). Insgesamt sind derzeit zwölf Kinder Mitglied in der jüngsten Feuerwehrgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Waldheim, die bei der Meinsberger Ortsfeuerwehr angesiedelt ist.
Vor einigen Tagen hat die Kinderfeuerwehr eine Finanzspritze von der Volksbank Mittweida überreicht bekommen. Reinhard Kretschmer, Leiter der Waldheimer Filiale überreichte einen Scheck im Wert von 170 Euro. Der stammt aus dem Reinertrag vom Gewinnsparen der Bank, der für Spenden eingesetzt wird.
Insgesamt 14 Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis acht Jahren haben sich schon für die Kinderfeuerwehr von Waldheim und den Ortsteilen angemeldet. Für ein weiteres Kind laufe gerade das Anmeldeverfahren. Damit habe die Kinderfeuerwehr seine Kapazitätsgrenze zunächst erreicht, sagte Stefan Voß, Ortswehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Meinsberg.
Er kümmert sich mit Jugendwart Jan Bäurich sowie mit Erzieherin Katja Boxhorn und der Unterstützung von Manuela Scheffler um den kleinsten Feuerwehrnachwuchs. Anmeldewünsche werden aber trotzdem entgegengenommen. „Vielleicht können ja einige im Herbst oder Ende des Jahres schon in die Jugendfeuerwehr wechseln. Dann werden in der Kinderfeuerwehr wieder Plätze frei.“
Eigentlich stand der Veranstaltungsplan schon bis Ende Juni. „Wegen des Coronavirus dürfen wir derzeit aber gar keine Gruppenveranstaltungen anbieten“, so Voß. Ihren ersten großen öffentlichen Auftritt sollten die Kinder zu den Waldheimer Feuerwehrtagen im Juni haben. „Wir wollten jetzt mit den Proben anfangen, die liegen nun erst mal auf Eis“, sagte Voß, „aber wir werden dann eben dort ansetzen, wo wir jetzt aufhören mussten.“ Er hofft, dass sich die kleinen Feuerwehrleute dann spätestens beim Tag der offenen Tür im September präsentieren können.
Die für Freitag geplante Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Waldheim wurde ebenfalls bereits abgesagt.