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Trotz Zuschauer-Fehlschlag: Bendzko singt

Forscher wollen bei einem Konzert mit Tim Bendzko in Leipzig herausfinden, wie Veranstaltungen coronasicher werden - doch nur wenige Freiwillige wollen hin. Und nun?

Von Daniel Krüger
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Will Sachsens Kulturszene unterstützen, damit es trotz Corona wieder Großveranstaltungen gibt: Sänger Tim Bendzko. Doch nur rund die Hälfte der erwarteten Fans hat sich angemeldet.
Will Sachsens Kulturszene unterstützen, damit es trotz Corona wieder Großveranstaltungen gibt: Sänger Tim Bendzko. Doch nur rund die Hälfte der erwarteten Fans hat sich angemeldet. © Patrick Seeger/dpa

Leipzig/Halle. Eine deutsche Chartgröße, Handball-Stars und gratis Verpflegung haben offenbar nicht gereicht: Für das Projekt "Restart19" am kommenden Sonnabend in Leipzig haben sich nur 2.207 Teilnehmer angemeldet, geplant hatten die Forscher mit 4.200 Menschen.

Die Anmeldefrist war am Sonntag ausgelaufen. "Alle drei Konzerte finden trotzdem wie geplant statt", sagte Stephanie Schneider, Pressesprecherin der Uniklinik Halle, am Montag gegenüber Sächsische.de. Das Forscherteam entscheide aber noch darüber, ob an den Bedingungen für die ersten beiden Durchläufe etwas geändert werde. 

Bald wieder mehr als 1.000 Zuschauer in Sachsen?

Das könnte etwa die Raumteilung betreffen. "Das ist eine Größenordnung, mit der wir gute Ergebnisse erwarten können", sagte Studienleiter Stefan Moritz der Deutschen Presse-Agentur. "Wir müssen kleine Abstriche machen, aber das ist verschmerzbar."

Die Studie, die von Medizinern der Uniklinik Halle durchgeführt und von Sachsen-Anhalt und Sachsen unterstützt wird, soll untersuchen, wie in Corona-Zeiten Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern möglich sein könnten. Das Ergebnis ist auch politisch relevant, weil die sächsische Regierung derzeit diskutiert, solche Veranstaltungen ab September wieder zuzulassen.

Im Rahmen der Studie spielt Sänger Tim Bendzko am 22. August mehrere Konzerte in der Leipziger Arena, immer mit unterschiedlichen Abstands- und Hygieneregeln für die Zuschauer. Alle Teilnehmer müssen vorher einen negativen Corona-Test abgeben und in der Halle FFP-2-Masken tragen. Die Test-Kits erhalten die Teilnehmer in den nächsten Tagen und können diese entweder an verschiedenen Stellen in Leipzig abgeben oder zurücksenden.  

Ergebnisse sollen im Oktober vorliegen

Ziel der Forscher ist, ein mathematisches Modell zu entwickeln, mit dem das Risiko eines Corona-Ausbruchs nach Großveranstaltungen in Hallen berechnet werden kann. Die entsprechende Auswertung soll im Oktober vorliegen. 

Die Organisatoren rechnen nicht damit, dass dieses Prozedere viele gewonnene Teilnehmer noch abschreckt. Es gebe schriftliche Anleitungen und auch ein Video, das erkläre, wie der Test funktioniere, sagte eine Sprecherin.

Neben Kultur- und Konzertveranstaltungen betrifft das Verbot für Großveranstaltungen auch viele Profisportvereine, die monatelang gar nicht oder vor leeren Rängen spielten. Das Experiment wird daher auch vom Leipziger Handball-Bundesligisten SC DHfK unterstützt, dessen Spieler die Zuschauer in den Konzertpausen unterhalten sollen. (mit dpa)