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Bericht sieht QAnon auf dem Vormarsch

Die Verschwörungserzählungen von QAnon finden in Deutschland immer mehr Anhänger. Das zeigt ein aktueller Report.

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Reichsflaggen und ein Q in den selben Farben halten Demonstranten vor dem Brandenburger Tor. Q steht für QAnon.
Reichsflaggen und ein Q in den selben Farben halten Demonstranten vor dem Brandenburger Tor. Q steht für QAnon. © dpa

Berlin. Die verschwörungsideologische QAnon-Bewegung gewinnt in Deutschland nach Angaben der Amadeu Antonio Stiftung immer mehr Anhänger. Nutzerdaten von Telegram und Youtube zeigten, dass sich die aus den USA bekannte Verschwörungsideologie analog zur Covid-19-Pandemie verbreite, heißt es in einem am Mittwoch von der Stiftung in Berlin vorgestellten "de:hate"-Report. Die weltweite Popularität von QAnon beschleunige zudem die Globalisierung der rechtsextremen Szene.

"Die Verschwörungserzählungen von QAnon vereinen Verschwörungsdenken, Antisemitismus und autoritäre Umsturzfantasien", erklärte Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung. Populäre Netzwerke wie Facebook, Youtube und Instagram würden zwar zunehmend gegen QAnon-Inhalte vorgehen und verbannten sie von den Plattformen. Diese "deplatforming" genannte Verdrängung koste die Anhänger der Verschwörungsideologie spürbare Reichweite. Doch die Reaktion komme zu spät. Ein Kern existiere auf alternativen Plattformen weiter, in Deutschland etwa auf Telegram, erklärte Miro Dittrich, Experte für Online-Monitoring bei der Stiftung.

Aktuell gehe etwa ein "Fotobeweis" durch Europas QAnon-Gruppen, demzufolge Angela Merkel Adolf Hitlers Tochter sei und das Vierte Reich kurz bevorstehe, hieß es weiter. Diese Verschwörungserzählung sei weder neu noch unwiderlegt, "und doch wird sie gerade europaweit in QAnon-Gruppen online diskutiert und geglaubt".

Die Amadeu Antonio Stiftung wertete für die aktuelle Analyse zu QAnon die Daten von 50 Youtube-Kanälen sowie 48 Kanäle und 34 Gruppen auf Telegram aus. (epd)