Corona: Schulen im Kreis Görlitz droht Schließung

Landrat Bernd Lange rechnet mit Schließungen von Schulen und Kitas in der nächsten Woche im Landkreis Görlitz. Das erklärte er am Donnerstag im Kreistag.
Zuvor hatte der Bundesrat keinen Einspruch gegen die Neuformulierung des Bundesinfektionsschutzgesetzes eingelegt, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete die Gesetzesänderung. Nun muss das Gesetz nur noch im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden, es soll am Freitag in Kraft treten. Und damit die an Inzidenzwerten orientierten Festlegungen zu Ausgangssperre, Handel und Schulen. Frühestens am Montag sind dann die Schließungen unvermeidlich. Auch Bernd Lange hält es für unrealistisch, dass die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis bis dahin unter 165 oder 150 sinkt, über diesen Werten müssen Schulen beziehungsweise Geschäfte für alle Waren des nicht-täglichen Bedarfs schließen.
Inzidenz hoch, acht weitere Todesfälle
Nach Angaben des Kreis-Gesundheitsamtes lag die 7-Tage-Inzidenz am Donnerstagmittag bei 243, das entscheidende Robert-Koch-Institut in Berlin vermeldete am Morgen eine Inzidenz von 221.
Praxen und Labore meldeten dem Kreis-Gesundheitsamt binnen 24 Stunden 111 neue Infektionen, darunter 19 Kinder. Vor einer Woche waren es 123 Neuinfektionen.
Derzeit befinden sich 121 Menschen in medizinischer Behandlung in Kliniken des Landkreises Görlitz, 27 benötigen eine intensivmedizinische Betreuung, von denen wiederum sieben beatmet werden. Von den derzeit auf den Intensivstationen behandelten Patienten stammen 19 aus der Altersgruppe 60 bis 80 Jahre, vier sind zwischen 31 und 50 Jahre alt, vier zwischen 51 und 60 Jahre.
Acht weitere Personen sind im Zeitraum vom 7. bis 14. April in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion verstorben. Es handelt sich um drei Frauen und fünf Männer im Alter von 54 bis 94 Jahren. Sie stammen aus Weißwasser (drei), Görlitz (zwei) und Hohendubrau, Leutersdorf sowie Markersdorf (je einer). Nach einer Coronavirus-Infektion sind seit Pandemiebeginn 1.041 Einwohner des Landkreises gestorben.
Kreis will Modellregion für Gaststätten werden
Trotz des in Aussicht stehenden neuerlichen Lockdowns prüft der Kreis nach Angaben von Landrat Bernd Lange die Möglichkeiten, um Modellregion für die Öffnung von Gastronomie zu werden. Man sei mit Augustusburg und anderen Partnern im Gespräch und wolle auch die Hochschule einbeziehen. Gefragt sind technische Lösungen, um die Daten vom Kneipeneinlass gleich beim Gesundheitsamt einzuspeisen. Kurzfristig dürften aber die Chancen dafür angesichts des Inzidenzwerts von über 200 gering sein: Modellprojekte sind nur bei einer Inzidenz unter 100 möglich.
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