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Protest gegen Schließung des Impfzentrums

Das Impfzentrum in Pirna soll nur noch bis Ende Juni arbeiten. Das reicht nicht, rechnet der Sebnitzer OB Ruckh in einem Brief an Ministerpräsident Kretschmer vor.

Von Dirk Schulze
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Andrang am Impfzentrum Pirna. Ist hier schon Ende Juni Schluss?
Andrang am Impfzentrum Pirna. Ist hier schon Ende Juni Schluss? © Norbert Millauer

Mit einem Brief an Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich der Sebnitzer Oberbürgermeister Mike Ruckh (beide CDU) gegen eine Schließung des Pirnaer Impfzentrums noch im Juni ausgesprochen. Laut Ruckhs Kenntnisstand sei geplant, das Impfzentrum in Pirna zum 30. Juni schließen. Dies hätte jedoch schon erheblich früher Auswirkungen auf die Impftermine, rechnet der Sebnitzer OB vor.

Um das Gebäude des Impfzentrums im früheren Aldi-Markts in Pirna Jessen fristgerecht zu beräumen, müsste der letzte Impftag der 20. Juni sein. Daraus wiederum ergebe sich, dass schon am 30. Mai die letzten Erstimpfungen mit Biontech erfolgen könnten.

Noch kürzer wird die Frist für Menschen, die mit Astrazeneca geimpft wurden. Bei diesem Impfstoff findet die Zweitimpfung in der Regel nach elf Wochen statt, auch wenn dann ein anderer Impfstoff verwendet wird. Schon für Einwohner, die ab dem 4. April mit Astrazeneca geimpft wurden, könnte die Zweitimpfung dann nicht mehr im Pirnaer Impfzentrum realisiert werden, da der Termin auf die Zeit nach dem 20. Juni falle, erklärt Ruckh.

Hinzu komme, dass das erst seit vergangener Woche arbeitende Impfzentrum des Klinik in Freital ab der kommenden Woche keinen Impfstoff mehr zur Verfügung habe. Selbst das Personal der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Dippoldiswalde und Freital könne nicht vor Ort geimpft werden, sondern müsse sich Impftermine in Pirna buchen. "Aktuell ist offen, wie mit dieser unschönen Situation umgegangen werden soll."

Die Impfzentren sollten deshalb bis zum 30. September weiterarbeiten, bittet der Sebnitzer OB. "Ein Rückzug allein auf Impfzentren in Dresden, Leipzig und Chemnitz wäre aus meiner Sicht der falsche Schritt." Die Kapazität genau dann zu reduzieren, wenn die Impfungen für den Großteil der Bürger freigegeben werden, wäre das falsche Signal und würde für Unverständnis sorgen. Noch sei zudem unklar, ob die Impfung über die Hausärzte tatsächlich flächendeckend funktioniere.

"Ich bitte Sie dringend um ihre Unterstützung", schreibt der Sebnitzer OB an den Ministerpräsidenten. Der DRK Landesverband sei beim Sachsens Sozialministerium nicht durchgedrungen. Eine finale Entscheidung zu den Impfzentren soll laut Ruckh am 20. April in Dresden fallen.

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