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Das sind die größten Spotify-Hits der Sachsen

Die Dresdner stehen auf Ronny und Rammstein. Das streamen die Chemnitzer und Leipziger. Zum Reinhören.

Von Andy Dallmann
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Allein in Dresden und Leipzig wurde Rammstein auch dieses Jahr kräftig gestreamt.
Allein in Dresden und Leipzig wurde Rammstein auch dieses Jahr kräftig gestreamt. © Andreas Weihs

Kaum ein Auswärtiger zweifelt daran, dass die Dresdner speziell sind, dass sie auch eine sehr spezielle Sicht auf sich selbst und ihre Stadt haben. Doch jetzt haben die Dresdner einen Überraschungs-Coup gelandet und sich zudem noch einen speziellen Hitparaden-Überflieger beschert.

Der Streamingsdienst Spotify veröffentlichte eben seine Charts, listete also auf, welche Songs und welche Künstler in diesem Jahr von seinen Kunden am häufigsten gehört worden. Im weltweiten Vergleich fuhr der der amerikanische R ’n’ B-Star Post Malone direkt auf Platz vor, der in Deutschland meistgestreamte Künstler ist der Rapper Capital Bra. Nur nicht in Dresden. Hier räumte völlig überraschend der Pianist, Komponist und Musikverleger Ronny Matthes als Top-Künstler ab. So überraschend, dass er selbst erst am Mittwoch durch die SZ von seinem Triumph erfuhr.

Doch auch sonst fallen die Dresdner etwas aus dem statistischen Rahmen. Bei den am häufigsten gestreamten Songs kommen Rammstein in der sächsischen Landeshauptstadt mit „Deutschland“ auf Platz neun, in Leipzig jedoch nur auf Rang 20, während sie in Berlin oder Hamburg gar nicht in den Top Twenty auftauchen. 

Eindeutig für die Dresdner und ihren Musikgeschmack spricht, dass Youtube-Sternchen Shirin David mit ihrer Shoppingqueen-Pseudo-Rap-Nummer „Gib ihm“ nur hier eben nicht in den Charts auftaucht, hingegen sonst damit sehr wohl unter den 20 populärsten Stücken rangiert.

Dafür stehen wiederum nur die Dresdner treu zum Vorjahreshit von Brendon Urie und seinem US-Poprock-Unternehmen Panic! At The Disco: „High Hopes“ schafft es immerhin noch mal auf Platz 13.

Einigkeit herrscht bundesweit in der Überzeugung, dass Hip-Hop viel Aufmerksamkeit verdient. Vertreter dieses Genres stellen allüberall die Mehrheit bei den Spitzenplatzierten. Als aufregende Newcomerin schaffte es Billie Eilish mit ihrem tatsächlich originellen Pop ebenfalls flächendeckend in die Top Ten.

Noch so ein kleiner Lichtblick. Einen weiteren haben sich die Leipziger selbst organisiert. Dancehall-Rapper Trettmann kommt einzig in den Leipziger Spotify-Künstler-Charts auf Platz 20.

Das hat er zweifellos verdient, doch in Dresden ist der in Obergräfenhain geborene Wahlleipziger mittlerweile ebenfalls angekommen. Zumindest ist sein Konzert am 16. Dezember im Alten Schlachthof lange schon ausverkauft. Ähnliches wird Dresdens Top-Abräumer Ronny Matthes nicht hinbekommen.

Die Top 10 der Spotify-Jahrescharts aus Sachsen

Platz 1: Henning May, Juju - Vermissen

Platz 2: Billie Eilish - bad guy

Platz 3: Tones and I - Dance Monkey

Platz 4: Apache 207 - Roller

Platz 5: Capital Bra - Cherry Lady

Platz 6: Capital Bra, Samra - Tilidin

Platz 7: Capital Bra, Samra - Wieder Lila

Platz 8: Capital Bra - Prinzessa

Platz 9: Ava Max - Sweet but Psycho

Platz 10: Camila Cabello, Shawn Mendes - Señorita