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Warum die DDR-Reichsbahn pünktlicher als die Bundesbahn war

In den Neunzigern wurden auch die Bahnen aus West und Ost wiedervereinigt. Was damals schieflief, erzählt Wolfgang Scherz, der selbst Bundesbahner war.

Von Peter Ufer
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Blick im November 1984 auf den Dresdner Hauptbahnhof. Die Reichsbahn, die später mit der Bundesbahn fusioniert wurde, war straff organisiert, pünktlich und machte beachtliche Gewinne.
Blick im November 1984 auf den Dresdner Hauptbahnhof. Die Reichsbahn, die später mit der Bundesbahn fusioniert wurde, war straff organisiert, pünktlich und machte beachtliche Gewinne. © imago

Deutsche Eisenbahner haben ihren Stolz. Und genau darauf setzte Wolfgang Scherz kurz nach dem Mauerfall. Als die deutsch-deutsche Grenze geöffnet wurde, erholte er sich gerade im Urlaub in Tansania. Aber er hatte keine ruhigen Tage mehr, denn ihm wurde zunehmend klar, dass die Revolution Ost für ihn im Westen eine einmalige Gelegenheit sein könnte. Der gebürtige Passauer wollte allzu gern nicht in seinem tristen Büro, sondern in die Geschichte eingehen. Der heute 75-Jährige ließ die Idee nicht los, dass beide deutschen Bahnen sofort wieder zusammengeführt werden müssten. Jedenfalls schreibt er das in seinem Buch „Auf neuen Gleisen – Die Abwicklung der Deutschen Reichsbahn“.

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