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Warum die DDR-Garagen so wichtig sind

Garagenhöfe sind zuerst für den Schutz der Autos da. Sie bieten zugleich Raum für Partys, Hobbys und dienen als Rückzugsort. Die Wissenschaft entdeckt sie als soziales Phänomen, das vom Aussterben bedroht ist.

Von Peter Ufer
 11 Min.
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Kleine Fläche, große Freiheit: Tino Willkommen (r.) mit seinem Kumpel vor seiner Garage in Neustadt in Sachsen.
Kleine Fläche, große Freiheit: Tino Willkommen (r.) mit seinem Kumpel vor seiner Garage in Neustadt in Sachsen. © Thomas Kretschel

Tag für Tag gegen 15 Uhr kommt er hierher. Tino Willkommen, der darauf besteht, Willi genannt zu werden, öffnet per Hand das grüne Schwingtor seiner Garage. Die steht am Wasserberg in Neustadt in Sachsen gleich in der Nähe des Abzweigs nach Polenz. „Ich bin so alt wie diese Anlage, Jahrgang 1974“, sagt er. Dann setzt er sich auf einen Klappstuhl hinten in der Ecke seines Refugiums. Vor ihm steht ein alter rotweißer Balkenmäher mit Hänger, den repariert der frühere Stahlbetonbauer zurzeit. „Ich habe keinen Führerschein mehr“, sagt er, „aber der Mäher fährt nicht schneller als sechs Kilometer pro Stunde, den darf ich auch ohne Schein fahren.“

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