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Der Mann mit dem Kanadahaus

Alexander Wujczyk gründete eine Firma und machte seinen Meisterabschluss. Nun will er Blockhäuser bauen.

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© Anne Hübschmann

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Alexander Wujczyk hat es geschafft. Der 28-jährige Großenhainer hat 14 Monate Meisterausbildung und sechs Monate Betriebswirtschaftslehre hinter sich. Am heutigen Sonnabend wird er bei der Handwerkskammer Dresden freigesprochen. Schon im August ging seine eigene Firma an den Start: AW Holzhandwerk. Hier wagt sich einer auf den Markt, der sein Handwerk mit Leidenschaft betreibt. So jedenfalls der Slogan des jungen Zimmerers.

Holzhäuser wie dieses bei Großröhrsdorf sind Schwerpunkt der neuen Zimmerei.
Holzhäuser wie dieses bei Großröhrsdorf sind Schwerpunkt der neuen Zimmerei. © René Plaul

Den zahlreichen Tischlereien und Zimmereien in Großenhain und Umgebung will Wujczyk eigentlich keine Konkurrenz machen, sagt er. Sein Ziel ist ein besonderes: Er baut Häuser aus Naturstämmen nach kanadischer Bauweise. Das hat der Meister schon bei seiner früheren Firma, der Mehrer Blockhaus GmbH Bad Düben, gemacht.

„Tischlerqualität muss es sein“

An Aufträgen mangelte es nicht, als der Großenhainer vor 2,5 Jahren dort kündigte. Aber den Stress auf der Baustelle hielt Alexander Wujczyk für unnötig. Er wollte sich selbstständig machen, wollte Abläufe besser planen, um Freude am Bauen zu haben. „Ich bin auch ausgebildeter Dachdecker und habe Erfahrungen mit dem Metallbau“, erzählt der Großenhainer. Doch am meisten ziehe es ihn zum Holz hin.

Seine Passion für diesen natürlichen Baustoff kann man im Holzhandel beobachten. Alexander Wujczyk lässt sich Zeit, um im Stammlager die benötigten Bretter genau auszusuchen. „Tischlerqualität muss es sein“, so der Zimmerer. Ihn ziehen außerdem starke Musterung und Kontraste an. Gerade arbeitet er an einem Holztisch aus Nussbaum und Eichenbrettern als Ausstellungsstück und Referenzobjekt. Auch die aufwendige Verarbeitung soll seinem Anspruch gerecht werden.

Im Gegensatz zu einem anderen regionalen Anbieter von Holzhäusern kooperiert Alexander Wujczyk mit deutschen Sägewerken – ganz konkret aus dem Harz. Außerdem verarbeite er ausschließlich Naturstoffe. „Holzhäuser lassen sich meist Leute bauen, die einen Hang zu Unikaten haben und absolut auf Holz stehen“, so der Meister. Das muss nicht teurer sein als ein Massivhaus. Auch Gartenhäuser, Saunen, Carports, Pavillons oder Terrassen hat Wujczyk schon errichtet – in Zusammenarbeit mit freien Mitarbeitern.

Zu Hause an der Öhringer Straße arbeitet der Großenhainer in einer kleinen Werkstatt, die er sich extra errichtet hat. Hier werden gerade einige kleinere Aufträge fertig, so eine Hundepension für die Oschatzer Gegend. Kunden habe er auch in der Leipziger Ecke. Das klingt bescheiden.

Alexander Wujczyk aber weiß, wo er hinwill. „Das größte Manko bei Firmen ist doch, wenn sie keinen langfristigen Plan haben“, ist der 28-Jährige überzeugt. Er selbst weiß, dass der Markt genug Brot für ihn hergibt. Als Meister will er auch Lehrlinge ausbilden. „In fünf bis sieben Jahren möchte ich mich im Gewerbegebiet Zschieschen ansiedeln“, blickt der Großenhainer in die Zukunft. Ein Grundstück hat es sich dort schon ausgesucht.

www.aw-holzhandwerk.de