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Karnevalisten feiern ausgelassen den 11.11.

Es ist wieder Karneval, diesmal sogar ohne Corona-Beschränkungen. Da zudem Freitag ist, sind besonders viele Feiernde auf den Beinen. Dringende Bitte: "Nicht in Hauseingänge urinieren!"

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An der Zülpicher Straße in Köln feiern zahlreiche Karnevalisten ausgelassen den Beginn der Karnevalssaison.
An der Zülpicher Straße in Köln feiern zahlreiche Karnevalisten ausgelassen den Beginn der Karnevalssaison. © Thomas Banneyer/dpa

Köln/Düsseldorf. Stimmungsaufheller in krisenhaften Zeiten: In Köln, Düsseldorf und anderen Hochburgen des närrischen Frohsinns ist am Freitag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssession eröffnet worden. Allein in Köln feierten Zehntausende Kostümierte ausgelassen auf den Straßen und in den Kneipen. "In Köln klappt nicht alles, aber was wir definitiv können, ist Feiern", sagte Entertainer Guido Cantz im WDR Fernsehen.

"Wir haben die besten Voraussetzungen mit dem wunderbaren Wetter und den Entzugserscheinungen, die wir zwei Jahre lang erduldet haben", sagte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Im vergangenen Jahr war der 11.11. auch gefeiert worden, allerdings noch unter Corona-Auflagen. Im Jahr davor war der Karnevalsauftakt wegen der Pandemie komplett ausgefallen.

Um den Frohsinn in halbwegs geregelte Bahnen zu lenken, waren in Köln knapp 1100 Polizisten und 150 Ordnungsamt-Mitarbeiter im Einsatz. Der zuständige Abteilungsleiter des Ordnungsamtes, Dirk Schmaul, ermahnte die Feiernden, "nicht in Hauseingänge zu urinieren und sich ein bisschen zu benehmen".

Oberbürgermeisterin Reker sagte, das Schöne am Kölner Karneval sei, dass alle zusammenstünden: "Es kommt nicht darauf an, wie die Herkunftsgeschichte ist oder die Familiengeschichte." Das gebe in Krisenzeiten besonderen Halt. Köln gehe im Übrigen in eine ganz besondere Session, weil diesmal 200 Jahre Kölner Karneval gefeiert werde.

Die Ursprünge des Karnevals reichen viel weiter zurück, doch im Winter 1822/23 hatten einige Vertreter der Kölner Oberschicht Maßnahmen ergriffen, um das in ihren Augen zu rohe und anarchische Fastnachtstreiben zu domestizieren. Ihr Vorbild war der kultivierte venezianische Karneval. Die Bürger gründeten ein "festordnendes Komitee" und erfanden einen romantischen Maskenzug, für den sie sich wohl von den Fronleichnamsprozessionen der katholischen Kirche inspirieren ließen. Daraus gingen die späteren Rosenmontagszüge und der gesamte organisierte Karneval auch in anderen Städten hervor.

In Düsseldorf begann der Tag mit dem traditionellen "Hoppeditz-Erwachen". Auch in Mainz und anderen Regionen Deutschlands starteten die Narren in die "fünfte Jahreszeit". (dpa)