Dippoldiswalde
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Was machen Nachwuchsköche aus Schmiedeberg in Stuttgart?

Alle fünf Jahre treffen sich die Köche der Welt zu einem Berufswettbewerb. Diesmal waren auch Oberschüler dabei. Ihnen wurde eine besondere Ehre zuteil.

Von Maik Brückner
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Das Team aus Schmiedeberg beim Kochwettbewerb der Miniköche in Stuttgart.
Das Team aus Schmiedeberg beim Kochwettbewerb der Miniköche in Stuttgart. © Jochen Löbel

Gute Köche braucht das Land. In der Oberschule Schmiedeberg wird daran gearbeitet - seit dem Jahr 2000. Die Schulleitung bietet gemeinsam mit dem Dehoga Kochkurse im Ganztagsangebot (GTA) an - hier treffen sich die Nachwuchsköche. Derzeit nehmen 24 Schülerinnen und Schüler an den Kursen teil. Gearbeitet wird in zwei Gruppen. Eine wird von Jochen Löbel, dem langjährigen Chef des Zinnwalder Hotels Lugsteinhof, geleitet, die andere von Jens Baumgart, dem Inhaber des Geisinger Ratskellers. Unterstützt und gefördert werden die Kurse von Schulleiterin Katrin Jungnickel und dem Lehrer Alexander Tanz. Die Stadt Dippoldiswalde unterstützt den Kurs finanziell.

In den 14-tägigen Kursen wird gekocht, gebraten und gebacken. Dabei haben die Schüler schon einiges gelernt, berichtet Jochen Löbel. So haben sie unter anderem grüne Klöße zubereitet und sich auch schon an anspruchsvollere Gerichte wie eine Leberreissuppe gewagt. Auch die Theorie kommt im Unterricht nicht zu kurz. Die Schülerinnen und Schüler haben gelernt, wie man einen Tisch deckt und Servietten faltet. Aber auch gesunde Ernährung wird von den beiden Teamleitern vermittelt.

Inzwischen haben die Oberschüler ihr Können schon mehrfach außerhalb des GTA-Unterrichts unter Beweis gestellt, unter anderem bei Weihnachtsgalas und am Tag der offenen Tür der Oberschule. Außerdem nahmen sie am Klitscherwettbewerb beim Straßenfest in Geising teil und beteiligten sich mit einem Kartoffelsalat am Wettbewerb der Gastromesse ISSGut in Leipzig.

Smoothies für Sachsens Ministerpräsidenten

Auch beim Tag der offenen Tür im Regierungsviertel in Dresden waren die Schmiedeberger dabei. "Die Miniköche haben für Ministerpräsident Michael Kretschmer und Ministerin Barbara Klepsch Smoothies gemixt", berichtet Teamleiter Löbel. Sieben der 24 Miniköche durften nun an einem ganz besonderen Event teilnehmen.

Gemeinsam mit Jochen Löbel besuchten sie die Olympiade der Köche, die noch bis zum 7. Februar in Stuttgart im Rahmen der dortigen Intergastra-Messe stattfindet. Das ist etwas Besonderes für alle, die kochen. "Die Olympiade gibt es seit 125 Jahren, sie ist der älteste Berufswettbewerb der Welt", sagt Jochen Löbel. Sie findet alle vier Jahre statt. Zuletzt gewann ein Team aus Norwegen. An der diesjährigen Olympiade nehmen Köche aus 60 Nationen teil. Und weil es die Initiative Miniköche seit 35 Jahren gibt, wurden auch sie eingeladen.

Es wird ernst, gleich beginnt der Einmarsch der Nationen...
Es wird ernst, gleich beginnt der Einmarsch der Nationen... © Jochen Löbel
Arion und Farin beginnen mit der Slowakei...
Arion und Farin beginnen mit der Slowakei... © Jochen Löbel
Anna-Lena, Lena und Sophie setzen mit Schweden fort
Anna-Lena, Lena und Sophie setzen mit Schweden fort © Jochen Löbel
Alexandra und Leni führen die Schweiz aufs Eröffnungspodest.
Alexandra und Leni führen die Schweiz aufs Eröffnungspodest. © Jochen Löbel
Einmarsch geschafft, 150 Miniköche und 2.000 Olympioniken sitzen im Saal.
Einmarsch geschafft, 150 Miniköche und 2.000 Olympioniken sitzen im Saal. © Jochen Löbel
Ein bewegender Moment: Die olympische Fahne wird aufgezogen.
Ein bewegender Moment: Die olympische Fahne wird aufgezogen. © Jochen Löbel
Am zweiten tag wurde es ernst. Die Miniköche aus Schmiedeberg kochen in der Olympiaküche 17.
Am zweiten tag wurde es ernst. Die Miniköche aus Schmiedeberg kochen in der Olympiaküche 17. © Jochen Löbel
Axel Klein Hauptgeschäftsführer Dehoga Sachsen, Peter Bauer, Miniköche-Zentrale in München, Farin, Arion, Leni, Alexandra, Lena, Anna-Lena, Sophie,  Axel Hüpkes, Präsident Dehoga Sachsen und Daniel Schade, Präsident des Verbandes der Köche Deutschland.
Axel Klein Hauptgeschäftsführer Dehoga Sachsen, Peter Bauer, Miniköche-Zentrale in München, Farin, Arion, Leni, Alexandra, Lena, Anna-Lena, Sophie, Axel Hüpkes, Präsident Dehoga Sachsen und Daniel Schade, Präsident des Verbandes der Köche Deutschland. © Jochen Löbel

Ihr Wettbewerb fand allerdings außerhalb der Wertung am Sonnabend statt. Daran nahmen 150 Miniköche aus fünf Bundesländern in 20 Teams teil. "Unsere sieben Miniköche aus Schmiedeberg waren die einzigen aus Sachsen - und aus Ostdeutschland", so Teamchef Löbel. Während die Großen versuchen, Olympiasieger zu werden, ging es beim Nachwuchs eher darum, den Spaß am Kochen zu fördern. Dabei wurden die Schmiedeberger von Profiköchen unterstützt. Mit ihrer Hilfe wurden Klöße zubereitet, Geschnetzeltes gebraten und Brokkoli gekocht.

Schüler führen Nationalmannschaften in die Halle

Jochen Löbel hofft, dass die Miniköche mit diesen Erfahrungen noch motivierter ans Werk gehen und ihre Mitschüler begeistern können. "Mein Ziel ist es, dass einige der Miniköche im nächsten Jahr als Achtklässler ein Betriebspraktikum bei einem meiner ehemaligen Kollegen vom Wirtestammtisch Osterzgebirge absolvieren", sagt Löbel, der bis Juli 2022 Sprecher des Wirtestammtisches war.