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Krankenhausschließung in Dippoldiswalde: Ein Blumenstrauß zum Abschied

Ein junger Mann aus Kurort Hartha will die Schließung der Klinik nicht so einfach hinnehmen. Deshalb hat er einen Aufruf gestartet.

Von Maik Brückner
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Nicht  nur Felix Seidel ist sauer, dass das Dippser Krankenhaus zum Jahresende schließt. Auch seinem vierjährigen Sohn scheint das nicht zu gefallen.
Nicht nur Felix Seidel ist sauer, dass das Dippser Krankenhaus zum Jahresende schließt. Auch seinem vierjährigen Sohn scheint das nicht zu gefallen. © privat

Die Nachricht von der Schließung des Krankenhauses Dippoldiswalde war für Felix Seidel wie für viele andere ein schwerer Schlag. Denn er hat viele Erinnerungen an den Ort, an dem er vor 30 Jahren geboren wurde. In den folgenden Jahren war er immer wieder zur Behandlung in diesem Krankenhaus. Immer sei er zufrieden gewesen, erzählt der junge Mann, der in Malter aufwuchs und heute mit seiner Familie in Kurort Hartha lebt.

Als er von der Schließung erfuhr, war er "mehr als entsetzt". So einfach will er das nicht hinnehmen. Deshalb hat er einen Aufruf gestartet: "Ich möchte ein Zeichen setzen und hoffe auf eure Unterstützung", schreibt er. Vielleicht könne die Gemeinschaft doch noch etwas bewegen. Er jedenfalls möchte ein Zeichen setzen und am 31. Dezember, dem Silvestertag, einen Blumenstrauß ins Krankenhaus bringen.

Felix Seidel hofft, dass ihm viele Menschen folgen und ebenfalls als Zeichen ihrer Dankbarkeit setzen und zu diesem Krankenhaus kommen, um es ihm gleichzutun. Er will damit den Menschen danken, die dort arbeiten und jeden Tag Gutes tun. "Ich rufe alle Menschen der Dippser Region auf, an diesem Tag einen Blumenstrauß oder eine einzelne Blume als Zeichen des Protestes gegen die Schließung und als Geste der Dankbarkeit zum Krankenhaus nach Dippoldiswalde zu bringen."

Seit Mitte Dezember ist es amtlich

Als er seinen Aufruf vor einigen Tagen verfasst hat, ging Felix Seidel noch von einem vollen Haus aus. Das sei aber nicht der Fall, wie er bei seinem Besuch am Donnerstag erfahren habe. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden noch vor Weihnachten nach Freital wechseln. Lediglich die Notaufnahme werde am Silvestertag noch besetzt sein. Deshalb bittet er alle, die seiner Einladung folgen wollen, zwischen 10 und 11 Uhr vorbeizukommen.

Nachdem bereits seit längerem Gerüchte kursierten, der Helios-Konzern wolle den Klinikstandort Dipps aufgeben, wandte sich Geschäftsführung Mitte Dezember an die Öffentlichkeit. Demnach wird der Klinikbetrieb in der Region neu strukturiert: "Stationäre Leistungsschwerpunkte werden nicht mehr parallel vorgehalten, sondern ausschließlich am Standort Freital konzentriert", hieß es zur Begründung. Der Standort Dippoldiswalde werde zum dritten sächsischen Gesundheitszentrum "mit breitem ambulantem Portfolio und ambulanter Notfallversorgung" ausgebaut.

Transparenzhinweis: Aufgrund von Leserhinweisen haben wir die Passage über das Datum der Schließung der Entbindungsstation entfernt.