Eine Stadt wie Dippoldiswalde muss immer etwas Geld auf dem Konto haben, auch etwas mehr als Otto Normalverbraucher. Am 16. Mai war das eine Summe von 4,7 Millionen Euro. Normalerweise wäre das beruhigend für Cornelia Eichler, die für die Finanzen der Stadt verantwortlich ist. Aber derzeit ist das ein Minusgeschäft.
Keine kurzzeitigen Geldanlagen ohne Negativzinsen
Die Banken verlangen von der Stadt bei Summen, die über 800.000 Euro hinaus auf ihren Konten liegen, 0,5 Prozent Negativzinsen. Das beunruhigte die Kämmerin. Erstens schreibt ihr das Gesetz vor, solche Mittel sicher und ertragbringend anzulegen, zweitens ist es auch ihr Ehrgeiz, sparsam mit dem Geld der Bürger umzugehen. Aber es gibt keine Geldanlagen für kurze Laufzeiten in dieser Höhe, die ohne Strafzinsen auskommen.
Kredite zurückzahlen geht auch nicht ohne weiteres
Da überlegten sich Eichler und ihre Kolleginnen, dass die Stadt andererseits ja auch Kredite hat, für die sie Zinsen zahlt. Die könnte man vorzeitig zurückzahlen mit dem Geld, das auf dem Konto liegt und dabei Zinsen sparen, war ihr Gedanke. Sie haben die Kredite überprüft. Sechs Kredite hat Dippoldiswalde laufen. Aber die Rückzahlungsraten sind vertraglich festgelegt. Einfach so mal Geld zurückzahlen, geht nicht.
Nur die Ostsächsische Sparkasse hat für einen Kredit ein Angebot für eine solche sogenannte Sondertilgung gemacht. Sie verlangt dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung. Aber das kommt die Stadt Dipps immer noch günstiger zu stehen als die normalen Negativzinsen. Also schlug Eichler vor, einen Kredit über 311.607 Euro früher als geplant im Oktober zurückzuzahlen. Damit spart Dipps rund 4.200 Euro. Dem folgte der Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig.