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Dippoldiswalde: So geht es mit dem Busbahnhof weiter

Am Mittwoch fällt der Stadtrat eine wichtige Entscheidung zum zentralen Verkehrsplatz in Dippoldiswalde. Dabei gibt es eine klare Tendenz.

Von Maik Brückner
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Tristesse am Dippser Busbahnhof: Die Stadt will einen neuen bauen. Offen ist, ob das Gebäude bestehen bleibt.
Tristesse am Dippser Busbahnhof: Die Stadt will einen neuen bauen. Offen ist, ob das Gebäude bestehen bleibt. © Egbert Kamprath

Nach dem Abriss des Dippser Parkdecks stehen die Fahrgäste bei Regen im Regen. Auch ansonsten ist der Dippser Busbahnhof kein so richtig einladender Ort. Jetzt aber soll die Tristesse ein Ende haben. "Das sollten wir uns als Große Kreisstadt nicht länger anschauen", sagte Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses. Unterstützung gab es aus den Reihen des Rates. "Wir 22 Stadträte sind uns einig. Das muss angegangen werden", sagte Hans-Jürgen Czwink, Fraktionschef der Unabhängigen Bürger.

Bauamtsleiter Thomas Quinger versprach, dass man für die Fahrgäste einen "würdigen Umsteigeplatz" schaffen wolle. Dazu wolle man den Planern klare Vorgaben machen, wie der Bereich gestaltet werden soll. Grundlage ist eine bereits vorliegende Konzeptstudie, die in Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und dem Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE) erarbeitet wurde.

Der Stadtrat soll nun in seiner Sitzung am Mittwochabend einen Grundsatzbeschluss zur Umgestaltung des Areals fassen. Damit soll auch ein Ingenieurbüro beauftragt werden, das konkretere Pläne ausarbeitet, erklärte Bauamtsleiter Quinger. Finanziert werden sollen die Planungen aus Rückstellungen, die aus dem Vergleich mit den Planern des jetzigen Busbahnhofs stammen.

Für die Umgestaltung gibt es bereits erste Vorgaben, wie aus der Vorlage der Verwaltung hervorgeht. Elf barrierefreie Haltestellen sollen entstehen. Am Busbahnhof wird es auch eine neue öffentliche Toilette geben. Die Fahrbahnen erhalten andere Radien, auch die Entwässerung wird neu geregelt.

Auf ein neues Parkdeck wird verzichtet

Der neue Busbahnhof wird kein Parkdeck erhalten. "Das ist finanziell nicht machbar", erklärte die Oberbürgermeisterin. Deshalb müsse man an anderer Stelle mehr Parkplätze anbieten und das Parkraumkonzept überarbeiten. Ein anderes Parkdeck wird Dipps nach derzeitigem Stand nicht bekommen. "Wir haben dafür keinen Investor gefunden, der uns ein Parkhaus hinstellen will", so die OB.

Aus den Reihen des Ausschusses kamen zwei weitere Anregungen. So regte Michael Heyde (AfD) an, den gesamten Busbahnhof komplett zu überdachen, um darauf eine Photovoltaikanlage zu installieren. Damit könne die Stadt "weitere Fördermittel in Anspruch nehmen", so Heyde. Auch Czwink sprach sich dafür aus, diese Möglichkeit prüfen zu lassen. "Es gibt Firmen, die sind geil auf solche Dächer."

Kerstin Körner versprach zu prüfen: "Wir werden uns Aufwand und Nutzen anschauen". Sie gab aber auch zu bedenken, dass man bei einem so großen Dach fast wieder bei einem Parkdeck wäre. In der Verwaltung ging man bisher davon aus, dass die Haltestellen mit "kleinen Dächern" gebaut werden.

Erhalt des Gebäudes soll geprüft werden

Kathrin Fröhlich (Freie Wähler) bat die Verwaltung, den Erhalt des Gebäudes prüfen zu lassen. Ähnlich äußerte sich Grit Bormann (Grüne). "Pro Jugend könnte dort einen Jugendtreff einrichten", schlug sie vor. Gemeinsam mit Pro Jugend werde man im kommenden Jahr testen, ob ein solches Angebot angenommen werde, versprach die Oberbürgermeisterin. Danach werde man entscheiden.

Sobald die Untersuchungen des Ingenieurbüros vorliegen, werde sich die Stadt beim VVO und beim Freistaat um Fördermittel bemühen, versprachen Quinger und Körner. Die Verwaltung rechne mit einer Förderquote von bis zu 75 Prozent, so der Bauamtsleiter. Die Stadt sei sich aber auch bewusst, dass es nicht einfach werde, ergänzte die Oberbürgermeisterin. Denn bereits für den Bau des alten Busbahnhofs, der nun deutlich früher als geplant abgerissen werden soll, habe die Stadt Fördermittel erhalten. "Wir müssen das mit dem Freistaat besprechen, ob es eine Möglichkeit gibt, trotzdem Fördermittel zu bekommen", so Kerstin Körner.

Kerstin Körner hofft auf ein Entgegenkommen: "Wir können nichts dafür, dass der Busbahnhof nur so kurz Bestand hatte." Außerdem habe die Stadt durch den Teilabriss bereits einen Teil der Fördergelder zurückgezahlt.

Öffentliche Stadtratssitzung mit Grundsatzbeschluss zum Busbahnhof am Mittwoch, 13. Dezember, 18 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses.