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Puzzleteilchen für den Malter-Radweg

Es war ein großes Thema im Dippser Bürgermeister-Wahlkampf vor zwei Jahren. Wie kommen die Pläne an der Talsperre voran?

Von Franz Herz
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Die Dippser Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) erklärt Silvio Zschage vom MDR an der Baustelle in Paulsdorf die Radwegpläne der Stadt.
Die Dippser Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) erklärt Silvio Zschage vom MDR an der Baustelle in Paulsdorf die Radwegpläne der Stadt. © Egbert Kamprath

Ein Stück Malter-Radweg ist schon am Entstehen. Autofahrer, die durch den Dippser Ortsteil Paulsdorf fahren, sehen vielleicht nur die Baustellenampel am Lämmergrund. Aber vom Fußweg aus ist auch schon zu erkennen, wie hier zwei Brücken Form annehmen. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge lässt die alte Straßenquerung über den Seitenarm der Talsperre Malter sanieren und daneben eine kleinere Brücke für den Fuß- und Radweg neu errichten.

„Die hängt quasi an der großen Brücke dran“, sagt Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU). Für sie ist es ein wichtiges Vorhaben. War es doch ein Ziel in ihrem Wahlkampf vor zwei Jahren, endlich mit dem Malter-Radweg voranzukommen. Daran wurde sie am Dienstag auch von MDR-Moderator Silvio Zschage erinnert, der auf seiner Wohnwagentour durch Sachsen auch Station in Dippoldiswalde gemacht hat.

Landkreis und Stadt sind beide verantwortlich

Körner berichtet von mehreren Ansätzen, die am Ende einen gesamten Malter-Radweg ergeben sollen. Das eine ist ein Fuß- und Radweg, der von Dippoldiswalde über die Vorsperre nach Paulsdorf und schließlich zum Abzweig nach Seifersdorf führen soll. Der ist für die Ausflügler an der Talsperre wichtig, genauso aber für die Einwohner, die aus Paulsdorf nach Dipps in die Schule oder zum Einkaufen wollen.

Die Straße hier ist eine Kreisstraße. Daher teilen sich das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und das Rathaus in die Verantwortung. Außerorts muss der Landkreis den Radweg bauen und innerorts hat die Stadt dafür den Hut auf. Wesentlich ist zuerst einmal, dass alle Brücken auf dieser Strecke saniert und breit genug ausgebaut werden, damit Straße, Geh- und Radweg Platz finden. Am Lämmergrund läuft dieser Ausbau. Zwei solche Aktionen stehen noch aus: der Ausbau über den Tännichtgrund zwischen Dipps und Paulsdorf sowie über den Seifenbach in Paulsdorf zwischen Seeblick und Kindergarten.

Körner erinnert hier an das Versprechen des Beigeordneten Heiko Weigel aus dem Landratsamt, dass in ihrer ersten Amtszeit, die bis 2026 läuft, diese Brückenbauten und der Radweg realisiert werden könnten. Diese Zeitvorgabe ist machbar, wenn Landkreis und Stadt das Vorhaben konsequent im Auge behalten.

Projekt von Freital nach Kipsdorf läuft an Malter entlang

Die Oberbürgermeisterin berichtete von einem zweiten Projekt, einem Rad- und Wanderweg entlang der Weißeritztalbahn, wofür in einer gemeinsamen Aktion der Städte Freital, Rabenau, Dippoldiswalde und Altenberg jetzt ein Konzept vorgelegt wurde. Dieser Weg soll auf der Ostseite der Malter entlangführen und zu einem Teil auf dem jetzigen Wanderweg verlaufen. Das wird dann zugleich ein weiterer Abschnitt des Malter-Radwegs. „Es sind einzelne Puzzleteile, die wir zusammenfügen müssen. Das dauert seine Zeit. Aber so ein Projekt, das seit Jahrzehnten nicht geklappt hat, können wir auch nicht in kurzer Zeit verwirklichen“, sagt die Oberbürgermeisterin.

Service für Radfahrer am Campingplatz Paulsdorf

Andere Punkte zur Förderung des Radtourismus verwirklicht die Stadt bereits über ihr Tochterunternehmen, die Weißeritztal-Erlebnisgesellschaft. Am Campingplatz Paulsdorf gibt es einen Fahrrad-Verleih für normale Räder und E-Bikes. Wer eine Panne hat, kann sich dort an einem Automaten einen neuen Schlauch ziehen. Eine Ladestation im Außenbereich fehlt bisher noch. „Aber in der Rezeption laden wir auch Akkus auf“, sagt Geschäftsführerin Marlen Alexander.

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