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Endlich Trinkwasser für Niederpöbel

Die Hausbrunnen in dem Dippser Ortsteil sind abgelöst. Am Dienstag wurde das öffentliche Versorgungsnetz in Betrieb genommen. Der Weg dahin war schwierig.

Von Anja Ehrhartsmann
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Ein historischer Moment für Niederpöbel: Dippoldiswaldes Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (li.) und Hauptinitiatorin Sabine Weidner enthüllen eine Tafel an der Druckerhöhungsstation.
Ein historischer Moment für Niederpöbel: Dippoldiswaldes Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (li.) und Hauptinitiatorin Sabine Weidner enthüllen eine Tafel an der Druckerhöhungsstation. © Karl-Ludwig Oberthür

Für viele Niederpöbler ist nun ein langer Weg zu Ende - allen voran Sabine Weidner. Denn am Dienstagnachmittag wurde offiziell das neue Trinkwassernetz in Betrieb genommen. Damit sind die Menschen in dem Dippser Ortsteil nun an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen.

Um das zu realisieren, kamen auf etwa einem Kilometer Länge Kunststoffrohre in den Boden. Es wurde überwiegend in geschlossener Bauweise gearbeitet, also ohne Graben, im sogenannten Spülbohrverfahren, wie Frank Kukuczka, Geschäftsführer der Wasserversorgung Weißeritzgruppe GmbH, erklärt. Für den notwendigen Versorgungsdruck in jedem Grundstück sorgt eine Druckerhöhungsstation, in der Pumpstation sind drei Kreiselpumpen montiert.

Frank Kukuczka bedankte sich bei allen, "die zum Gelingen dieses zunächst aussichtslosen Projektes" beigetragen haben. "Dass wir heute hier stehen und die Wasserversorgung für 16 Häuser in Betrieb nehmen können, ist nicht selbstverständlich." Dem vorausgegangen sei vielmehr ein langer und beschwerlicher Weg.

Dank des Engagements von Sabine Weidner, die im Pöbeltal wohnt, der Dippser Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) und der Wahlkreisabgeordneten im Landtag, Andrea Dombois (CDU), sei es schließlich gelungen, das Vorhaben umzusetzen und die nötigen Fördermittel zu akquirieren - nicht zuletzt auch mit der Unterstützung des Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU).

Einige Orte noch immer ohne Anschluss

Doch noch immer haben nicht alle Orte im Osterzgebirge verlässlich Trinkwasser. "Wir kämpfen auch heute noch um essenzielle Verbesserungen der Fördermittelrichtlinie", sagte Frank Kukuczka. Nur dann könnten Löwenhain, Gottgetreu, Müglitz, Fürstenwalde, Fürstenau, Börnchen, Rehefeld, Neudörfel und Hermsdorf im Erzgebirge angeschlossen sowie kostenintensive Leitungen in Waldbärenburg und Oelsa mit wenigen Anschlussnehmern verlegt werden.

"Eine gesicherte Trinkwasserversorgung ist in Zeiten des Klimawandels mit seinen letzten Jahrhundertsommern in Folge unabdingbar für uns Menschen", betonte Frank Kukuczka. Umso besser, dass die Niederpöbler, die jetzt einen Trinkwasseranschluss haben, in sehr schwierigen Zeiten nunmehr eine Sorge weniger haben, schloss der Geschäftsführer.