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Schafft Edeka in Dipps die Eröffnung bis Weihnachten?

Die Genehmigung hat ihre Zeit gedauert. Jetzt drehen sich aber viele Räder gleichzeitig auf der Baustelle. Doch es lauern auch etliche Risikofaktoren.

Von Franz Herz
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Hier trafen sich am Donnerstag auf der Edeka-Baustelle in Dipps v.l. Edeka-Gebietsleiterin Mandy Damm, Julia Krüger, Juniorchefin des Krüger Baumarkts, der künftige Betreiber des Edeka-Markts Tony Clausnitzer und die OB Kerstin Körner.
Hier trafen sich am Donnerstag auf der Edeka-Baustelle in Dipps v.l. Edeka-Gebietsleiterin Mandy Damm, Julia Krüger, Juniorchefin des Krüger Baumarkts, der künftige Betreiber des Edeka-Markts Tony Clausnitzer und die OB Kerstin Körner. © Egbert Kamprath

Auf der Baustelle für den neuen Edeka-Markt in Dippoldiswalde herrscht Hochbetrieb. Selbst Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) muss ihr Auto noch einmal zur Seite fahren, weil der Lkw mit einem Kranmast sonst nicht vorbeikommt. Edeka hatte im Frühjahr das Ziel ausgegeben, noch vor Weihnachten den neuen Markt zu eröffnen. Ist das noch zu schaffen?

Der künftige Betreiber kommt aus Altenberg

Der, den diese Frage am meisten interessiert, ist sicher Tony Clausnitzer aus Altenberg. Ihn stellte Edeka am Donnerstag in Dippoldiswalde bei einem Termin auf der Baustelle mit der Oberbürgermeisterin als den künftigen Marktbetreiber vor. Edeka baut jetzt den Markt. Dann werden Clausnitzer und seine Frau ihn von der Handelsgruppe mieten und in Zusammenarbeit mit Edeka betreiben. Für sie wäre es natürlich ein schöner Starttermin, wenn sie gleich zu Beginn das Weihnachtsgeschäft mitnehmen könnten. Das ist auch im Lebensmittelhandel Hochsaison. Clausnitzer kennt das Geschäft von Kindesbeinen an. Sein Vater Roland Clausnitzer betreibt die Märkte in Pretzschendorf, Altenberg und Glashütte.

In Dipps hofft noch ein zweiter Markt auf einen schnellen Baufortschritt, der Bau- und Gartenmarkt Krüger. Er hat momentan eine Baustelle vor der Nase und die gewohnte Einfahrt für die Kunden ist versperrt. Sie müssen um die Baustelle herumfahren. „Wir hoffen, dass das schnell vorbeigeht. Wir haben Transparente und Pfeile aufgehängt und hoffen, dass uns die Kunden dennoch finden“, sagt Juniorchefin Julia Krüger.

Vor dem Winter soll auf jeden Fall das Dach dicht sein

Mit dem Termin einer Eröffnung vor Weihnachten gehen die Verantwortlichen jetzt sehr vorsichtig um, obwohl schon die ersten Wände hoch gemauert sind. „Ich habe keine Glaskugel, in die ich schauen kann“, sagt Mandy Damm, die bei Edeka in den Kreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Meißen und Mittelsachsen für die Expansion zuständig ist. „Es hängt am Wetter, an der Corona-Situation, an der Verfügbarkeit von Material“, nennt sie gleich drei Risikofaktoren. Auf jeden Fall hofft Edeka, dass das Gebäude rechtzeitig vor einem Wintereinbruch überdacht ist, damit die Innenausbauten weitergehen können.

Lieferprobleme sind eine große Gefahr

Die Oberlichtenauer Baugesellschaft ist als Generalunternehmer für die Baustelle verantwortlich. Eine der Hauptgefahren, welche die Bauleute derzeit fürchten, sind Lieferprobleme. „Auch wir brauchen immer wieder einen Chip in unseren Märkten“, sagt Jan Hašek, der Regionalleiter der Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen. Chips sind derzeit weltweit Mangelware, aber nicht nur sie. Bleche, Holz, alles Mögliche, was auf dem Bau gebraucht wird, ist derzeit knapp.

Edeka-Pressesprecher Stephan Trutschler berichtet von einer Markteröffnung diese Woche in Markneukirchen. Dort konnte der Hersteller der Kühlanlagen nicht liefern. Da gab es dann die Möglichkeit, Kühltruhen, die eigentlich für ein Hotel geplant, aber dort nicht gebraucht wurden, umzubauen und in den Markt einzusetzen. „Da ist die Größe von Edeka ein Vorteil. Wir bauen mehrere Märkte, da können wir auch untereinander etwas austauschen“, sagt Trutschler. Aber eine Garantie ist auch das nicht.

Die Bodenplatte wird betoniert

In Dippoldiswalde werden jetzt parallel der neue Markt und die Parkplätze gebaut, die für den Baumarkt Krüger und Edeka gemeinsam bestimmt sind. „Hier bauen wir eine Pumpanlage ein, weil wir uns ja im Hochwassergebiet bewegen“, sagt Trutschler. Sollte das Gelände einmal von der Weißeritz überschwemmt werden, kann es zügig wieder frei gepumpt werden.

Das Marktgebäude wird eine Grundfläche von rund 1.600 Quadratmetern bekommen. Derzeit bereiten die Bauarbeiter das Betonieren der Bodenplatte vor. Große Matten mit Baustahl werden verlegt, während an der Stirnseite schon die Mauern in die Höhe wachsen. Tony Clausnitzer wird jetzt regelmäßig bei den Bauberatungen dabei sein. „Und ich bin sicherlich der, der am meisten nachfragt, wann der Eröffnungstermin ist“, kündigt er an.