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Tausende Deutschlandtickets beim Verkehrsverbund Mittelsachsen bestellt

Seit knapp zwei Wochen können Fahrgäste das Deutschlandticket bestellen. Beim Verkehrsverbund Mittelsachsen werden auch die Pläne für Zusatztickets konkreter.

Von Lea Heilmann
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Seit Anfang April können Interessierte das Deutschlandticket online vorbestellen.
Seit Anfang April können Interessierte das Deutschlandticket online vorbestellen. © dpa

Mittelsachsen.Ab dem 1. Mai wird bundesweit das Deutschlandticket für 49 Euro eingeführt. Seit knapp zwei Wochen können Fahrgäste das Ticket online beim Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) buchen.

Laut Falk Ester, Pressesprecher des VMS, sind es bisher mehrere tausend Kunden, die das Deutschlandticket über die Website des Verkehrsverbunds reserviert haben. „Genauer lässt sich die Zahl aus technischen Gründen leider nicht benennen“, sagte er. Innerhalb der ersten Tage sei es auch nicht zu Problemen im Zuge des Antragsprozesses gekommen.

Der VMS hatte bereits angekündigt, dass es ein Zusatzticket geben soll. Auch die Umsetzung des Job-Deutschlandtickets sowie die Anerkennung des Tickets bei touristischen Verkehrsmitteln wird bei der Verbandsversammlung am 20. April endgültig beschlossen.

Das soll das Zusatzticket umfassen

Wie der Verkehrsverbund Mittelsachsen mitteilt, ist momentan auch ein Zusatzticket in Arbeit – das „VMS-DeutschlandTicket+“. Dieses ermöglicht die Mitnahme von einem Erwachsenen und bis zu vier Kindern im Alter bis zu 15 Jahren wochentags zwischen 18 und 4 Uhr sowie ganztägig an Wochenenden und Feiertagen.

Außerdem können ganztägig ein Hund oder ein Fahrrad verbundweit mitgenommen werden. Das Ticket soll zehn Euro pro Monat kosten und als Papierfahrschein erhältlich sein. In der Beschlussvorlage für die Verbandsversammlung heißt es, dass im Zuge der Einführung des Zusatztickets die unentgeltliche Fahrradmitnahme auf die VMS-Tickets eingegrenzt werde.

Fichtelbergbahn, Drahtseilbahn und Strecken im Ausland

Für die Fichtelbergbahn soll das Deutschlandticket anerkannt werden. Gäste werden aber einen Historikzuschlag bezahlen müssen. Laut der Website der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft beträgt dieser acht Euro. Bei der Drahtseilbahn Augustusburg ist das 49-Euro-Ticket nicht gültig. Jedoch kann bei der Vorlage des Tickets ein Fahrausweis zum ermäßigten Preis gekauft werden.

In der Beschlussvorlage heißt es weiter, dass nach Rücksprache und Entscheidung durch die Regiobus Mittelsachsen und die Regionalverkehr Erzgebirge GmbH das Deutschland- und Zusatzticket auf den Linien 400 (Annaberg-Buchholz-Freiberg-Hetzdorf-Dresden) und 672 (Mittweida-Hainichen-Dresden) anerkannt wird.

Die Anerkennung der Tickets auf der Linie 588 (Marienberg-Hora Sv. Šebastiána- Chomutov) im VMS-Gebiet befindet sich aktuell noch in Klärung. Des Weiteren werde nach Rücksprache und Entscheidung durch die Erzgebirgsbahn das 49-Euro-Ticket auch auf der Strecke T7 (Cranzahl-Vejprty-Chomutov) zwischen Cranzahl und Vejprty anerkannt.

Regelungen für das Jobticket

Wie der VMS mitteilt, wird das 49-Euro-Ticket auch als Jobticket angeboten. Dies kann bis zu fünf Prozent günstiger sein, wenn der Arbeitgeber sich mit mindestens 12,25 Euro beteiligt. Das entspricht 25 Prozent des normalen Preises des Deutschlandtickets. Eine Mindestabnahmemenge ist nicht vorgeschrieben.

Deshalb fällt auch die Abnahmemenge für die VMS-Jobtickets weg, wenn sich der Arbeitgeber mit mindestens fünf Euro beteiligt. Bei den Jobtickets ohne Beteiligung des Arbeitgebers bleibt die Mindestabnahmemenge von 30 Stück bestehen.

Wechsel für Abo-Kunden

Für Fahrgäste, die bereits ein Abo bei einem Verkehrsunternehmen des VMS haben, ist der Wechsel einfach. Mit der Angabe der E-Mail-Adresse und Auswahl des Wunsch-Verkehrsunternehmens werden die persönlichen sowie Zahlungsdaten hinterlegt.

Damit haben die Kunden die Möglichkeit, ab 1. Mai im Buchungsportal des Verkehrsverbundes zum Deutschlandticket zu wechseln. Dabei ist es egal, welches Abo bisher gebucht war und wie lange es noch gültig sein würde. Die erste Abbuchung des 49-Euro-Tickets erfolgt auch im Mai.

Wie Pressesprecher Falk Ester mitteilte, ist die Prozedur für Neukunden ähnlich. Auch diese wählen ihr Wunsch-Verkehrsunternehmen aus, bei dem sie das Deutschlandticket buchen möchten. Dieses setzt sich mit den Antragsstellern in Verbindung, um die Ausgabe bis zum 1. Mai zu ermöglichen.

Der VMS bietet das Ticket nur als digitale Version an. Die Buchung läuft entweder über die Website oder eine App für das Smartphone. Diese wird die „MOOVME“-App des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes sein.

Deutschlandticket für Neukunden

Laut einer Beschlussvorlage der Verbandsversammlung vom 10. März, sind in der App bereits alle VMS-bezogenen Fahrplandaten integriert, „was eine kurzfristige Einführung als Vertriebsplattform im Verbundraum des VMS zulässt“. Weiter heißt es, dass in der App ein Barcode ausgegeben wird, mit dem das personalisierte Deutschlandticket bundesweit ausgelesen und geprüft werden kann.

Vor zwei Jahren hat der VMS begonnen, digitale Tickets anzubieten. Diese Lösung funktioniere beim Verkehrsverbund auch gut. Daher habe sich der Verbund dazu entschieden, keine Chipkarten anzubieten. Das jetzt noch nachzurüsten, würde den VMS einige Jahre und viel Geld kosten. Deswegen wird es dort das Deutschlandticket nur für die App geben.

Alternative zum Handyticket

Wer sich das 49-Euro-Ticket dennoch als Karte kaufen möchte, kann sich an andere Verkehrsverbünde wenden. So bieten die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) beispielsweise Chipkarten an. Auch Fahrgäste, die nicht bei der LVB Kunde sind, können sich die Karte bestellen, sagte Pressesprecher Marc Backhaus.

Auch dort ist das Ticket seit dem 3. April bestellbar und wird per Post nach Hause geliefert. Durch standardisierte Schnittstellen sei das Ticket ebenfalls in anderen Verkehrsverbünden auslesbar, ergänzte Backhaus. Die Unternehmen des Verkehrsverbunds Oberelbe bieten die Chipkarten-Version ebenfalls an.

Seit 1. April gelten beim VMS höhere Ticketpreise. Im Vorfeld der Erhöhungen sagte VMS-Pressesprecher Falk Ester, dass es sein könne, dass durch das Deutschlandticket einige Tarife hinfällig werden. „Das Deutschlandtickets hat erst einmal zwei Jahre Bestandsgarantie, wir lassen unsere Tarife im System parallel dazu weiterlaufen“, sagte Ester. Es werde aber während der Laufzeit geschaut, welche Tickets nicht genutzt werden.

Das Wichtigste zum Deutschlandticket

  • Verkaufsstart war am 3. April, ab dem 1. Mai ist es gültig.

  • Es kostet im Abonnement 49 Euro pro Monat.
  • Das Ticket ist bundesweit gültig in Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und Regionalzügen.
  • Es ist nicht übertragbar.
  • Die Mitnahme weiterer Personen ist nicht möglich.