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Wie WM-Held Andi Brehme einst den Waldheimer Fußballern geholfen hat

Der deutsche Fußball trauert um Weltmeister Andreas Brehme. Vor 13 Jahren besuchte er den SV Aufbau in Waldheim. Auch heute gibt es noch Erinnerungen an den Tag.

Von Lea Heilmann
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Vor mehr als zehn Jahren hat Weltmeister Andy Brehme den SV Aufbau Waldheim besucht und den Gewinn der damaligen „Vereinsretter“-Aktion übergeben.
Vor mehr als zehn Jahren hat Weltmeister Andy Brehme den SV Aufbau Waldheim besucht und den Gewinn der damaligen „Vereinsretter“-Aktion übergeben. © SV Aufbau Waldheim

Waldheim. Das Jahr beginnt nicht gut für Fußballlegenden, sagt Lutz Schmidt, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des SV Aufbau Waldheim. Er verweist damit nicht nur auf den Tod von Franz Beckenbauer, sondern auch auf den von Weltmeister Andreas Brehme, der am Dienstag im Alter von 63 Jahren starb.

Mit Andi hat der Waldheimer Verein eine ganz besondere Verbindung. Dafür geht es zurück ins Jahr 2011: Im Februar zerstörte ein Schwelbrand das Vereinsheim. Daraufhin meldete die damals 15-jährige Jennifer Jackisch den SV Aufbau bei der Aktion „Vereinsretter“ von Voltaren an. Mit knapp 18.000 Stimmen Vorsprung landete der Waldheimer Fußballverein auf dem ersten Platz und gewann 20.000 Euro für die Sanierung.

Am 13. Mai kam der hohe Besuch: Andi Brehme überbrachte als Vertreter von Voltaren nicht nur einen Pokal, den Scheck und einen Satz Trikots, sondern verlegte auch symbolisch das Laminat, das den Wiederaufbau einleitete. „Viele Leute waren damals da“, erinnert sich Lutz Schmidt.

Signiertes Trikot hängt im Vereinsheim

Er war an dem Tag selbst vor Ort. Bei der Veranstaltung hat er Andy Brehme als offenen Menschen erlebt, er habe sich Zeit für die Menschen genommen und Autogramme gegeben. Der Tod des Nationalspielers hat für Schmidt eine große Bedeutung. „Das war viel zu zeitig“, sagt er. Auch innerhalb des Vereins war der überraschende Tod Thema, die Waldheimer hatten auf ihrer Facebook-Seite noch mal eine Erinnerung an ihn mit einem Foto von der damaligen Veranstaltung gepostet.

Verewigt hatte sich Andi Brehme damals nicht nur durch Fotos, sondern auch mit seiner Unterschrift auf dem frisch verlegten Laminat. Diese hat die vergangenen 13 Jahre zwar nicht überstanden, aber trotzdem gibt es noch Erinnerungen an den Spieler im Vereinsheim, wie Vorsitzender Robin Pausch verrät: „Er hat auch auf dem Stromkasten unterschrieben und wir haben ein von ihm signiertes Trikot hängen.“

Pausch denkt auch, dass für viele Vereinsmitglieder Andi Brehme, aber auch dessen Tod eine durchaus große Bedeutung haben. Das Jahr 2011 sei ein großer Schritt gewesen. „Schon der Brand an sich war an Tragik nicht zu überbieten. Wenn man dort hinkommt und alles ist verbrannt, die Pokale verschmort“, so Pausch.

Daraus habe sich aber auch eine Energie entwickelt und alle Mitglieder waren sich sicher, dass das Heim wieder aufgebaut werden soll. „Damals gab es Votingpartys, da hatten wir Biertische hingestellt und einen Laptop mitgebracht. Das war ja vor 13 Jahren nicht so einfach mit dem Internet“, erinnerte sich Pausch mit einem Schmunzeln. Und das hatte sich gelohnt: „Wenn ein Weltmeister nach Waldheim kommt, dann ist das schon einzigartig. Das hat man nicht oft“, sagt der Vorsitzende weiter.