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Antenne Roßwein investiert in neue Technik

Das Herzstück der Anlage wird ausgetauscht. Damit einher geht die Abschaltung der letzten analogen Fernseh-Signale.

Von Frank Korn
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Am Stadtrand in Richtung Haßlau befindet sich ein Teil der Technik der Antennengemeinschaft Roßwein.
Am Stadtrand in Richtung Haßlau befindet sich ein Teil der Technik der Antennengemeinschaft Roßwein. © Lars Halbauer/Archiv

Roßwein. Ab dem 1. März erfolgt schrittweise die Inbetriebnahme neuer Kopfstellentechnik in der Antennen-Anlage der Antennengemeinschaft Roßwein.

Die alte Empfangsstelle ist seit 2002 in Betrieb und immer mal erweitert worden. Der Hersteller ist jedoch pleite und Ersatzteile sind nicht mehr zu bekommen. „Deshalb ist die Investition in neue Technik dringend erforderlich“, sagt Ulf Kirchhof, Vorsitzender der Antennengemeinschaft, die im Volksmund kurz „Antenne“ genannt wird. Die Kosten für diese Arbeiten, nach Angaben von Kirchhof ein fünfstelliger Betrag, werden aus den Gebühren der Mitglieder finanziert.

Die Kopfstellentechnik sei das Herzstück der Antennenanlage, so Kirchhof. Die neue Ausführung verbrauche deutlich weniger Energie als die alte. Mit dem Austausch der Technik ist die Abschaltung der letzten analogen Fernseh-Signale verbunden. „Dazu sind wir laut Gesetzgeber verpflichtet“, so Kirchhof.

Neuer Sendersuchlauf erforderlich

Bis zum 30. April sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Nach der Inbetriebnahme sei für jedes Fernsehgerät ein neuer Sendersuchlauf notwendig. „Der Zeitpunkt wird öffentlich bekannt gegeben und auch auf unserer Internetseite kommuniziert“, so Kirchhof. Letztere sei zwar noch nicht aktiv, doch sie soll demnächst aktiviert werden.

In den vergangenen Monaten sei bereits neue Blitzschutztechnik auf dem Mast der Anlage installiert worden. Zudem arbeite man an einem weiteren Problem. „An einigen Verstärkerplätzen gibt es Störungen. Diese müssen in Verbindung mit der Bundesnetzagentur lokalisiert werden“, so Kirchhof. Ist dies gelungen, geht es darum die Störungen abzustellen. Das sei zum Beispiel durch Frequenzänderungen oder das Abschirmen der Verstärkerplätze möglich.

In diesem Zusammenhang weist der Vorsitzende darauf hin, dass Störungen möglichst gemeldet werden sollten. „Viele Nutzer warten einfach, bis die Störungen wieder verschwunden sind. Um die Ursachen herauszufinden, müssen wir aber genau wissen, wann und wie die Störung abgelaufen ist“, sagt Ulf Kirchhof.

Nur zwei Programme

Im Verlauf dieses Jahres soll die Nutzerdatenbank auf Vordermann gebracht werden. „Seit wir vor einem Jahr die Antennengemeinschaft neu aufgestellt haben, hatten wir deutlich mehr Zu- als Abgänge“, sagt Kirchhof nicht ohne stolz. Und fügt an, dass er auch weiterhin auf die Treue der Nutzer zählt.

Die Antennengemeinschaft gibt es seit den 1980er-Jahren. In dieser Zeit gab es in der DDR nur zwei Fernsehprogramme. Nur eines davon haben manche Roßweiner damals gut empfangen können. Deshalb griffen die Familien zur Selbsthilfe. Und noch heute profitieren die Einwohner davon.

Ulf Kirchhof kann sich an die Arbeitseinsätze mit Großeltern und Eltern noch gut erinnern. Ganze Wohngebiete wurden aufgeschachtet, um die Stadt zu verkabeln. Das war Mitte der 1980er-Jahre. Als dann auch noch die Anlagen Zum Neidhardt standen, gab es keine Probleme mit dem Fernsehempfang mehr.

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