Döbeln. Im Februar dieses Jahres waren Felix Müller und Carl Weber mit Erntebrot neu gestartet.

Die Investoren aus Thüringen hatten die Bäckerei Erntebrot GmbH als neue Firma gegründet und Mitarbeiter, Firmengebäude und Maschinen von der insolventen alten Erntebrot GmbH übernommen. Nicht aber die Filialen der traditionsreichen Döbelner Bäckerei.

Und auch der Versuch, den ehemaligen Werksverkauf als einziges Geschäft wiederzubeleben, ist vor einigen Wochen aufgegeben worden. Im April war das Geschäft an der Einfahrt zum Firmengelände eröffnet worden.

Sobald das frische Brot am Nachmittag um 14 Uhr aus dem Ofen kommt, sollte es auch im Werksverkauf zu kaufen sein, so die Idee. Dazu Brötchen und Kuchen aus der Produktion.

Fehlende Vielfalt

Geschäftsführer Felix Müller gibt Gründe dafür an, warum der Versuch wieder eingestellt wurde.

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„Das Personal ist knapp. Das Geschäft hat sich nicht so gut entwickelt und es hat sich nicht gerechnet, zwei Leute da reinzustellen. Man muss ja auch die Urlaubszeit abdecken. Wir haben nicht die Vielfalt wie andere Bäckereien. Wir haben nur Mischbrot, Weißbrot und ein Mehrkornbrot im Angebot. Es war ein Versuch. Vielleicht starten wir einen neuen, wenn wir uns freigeschwommen haben.“

Bisher sieht es nach Müllers Darstellung so aus, als ob es gelingt. Die Bäckerei Erntebrot habe weitere Großkunden aus dem Einzelhandel gewinnen können. „Wir haben es geschafft, kurzfristig noch am Weihnachtsgeschäft teilzunehmen“, sagte Müller.

Seit zwei Monaten sei die Bäckerei schon in der Stollenproduktion. „Drei Lastzüge sind schon weg.“

Das Geschäft als Großlieferant für andere, das sogenannte Business-to-Business-Geschäft, will Erntebrot weiter ausbauen. Das ist auch der Ursprung der Neugründung.

Felix Müller und Carl Weber sind auch Eigentümer der Firma Bakery Sales Saale GmbH im thüringischen Camburg, die als Lieferant Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altenheime und andere Großabnehmer mit Backwaren beliefert.

Investitionen geplant

„Große öffentliche Einrichtungen kommen dazu und mit dem Einzelhandel gibt es Folgeaufträge“, sagte Müller.

Müller will weiter in die Bäckerei investieren. Aufs Dach soll eine Photovoltaikanlage, um einen Teil der benötigten Energie selbst zu erzeugen. „Der Aufbau der Photovoltaik geht jetzt los“, sagte er.

Um die 30 Mitarbeiter arbeiten in der Bäckerei. Fachkräfte zu bekommen, sei sehr schwierig, so Müller. Mit Hilfskräften sei in der Produktion nicht viel anzufangen. „Wir brauchen ausgebildete Bäcker.“