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Döbeln: Syko-Immobilien kommen unter den Hammer

Die Betriebsgebäude der insolventen Fassadenbau-Firma werden in Chemnitz zwangsversteigert. Dabei gibt es eine Nachfolgefirma.

Von Jens Hoyer
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Die Produktionshalle der Firma Syko, die heute von der Firma Syfatec genutzt wird, kommt in Chemnitz unter den Hammer.
Die Produktionshalle der Firma Syko, die heute von der Firma Syfatec genutzt wird, kommt in Chemnitz unter den Hammer. © Jens Hoyer

Döbeln. Vor reichlich zwei Jahren hatte die Döbelner Firma Syko Insolvenz angemeldet. Der Hersteller von Metallfassaden und Fenstern war in die wirtschaftliche Schieflage geraten.

Nach Angaben des Geschäftsführers Alexander Ludwig hatten drei Auftraggeber der öffentlichen Hand wegen angeblicher Mängel Geld zurückgehalten. Allerdings war die Firma auch erheblich verschuldet.

Jetzt kommen auch die Betriebsgebäude der Firma an der Reichensteinstraße und der Eisenbahnstraße unter den Hammer. Am 25. April sind drei Zwangsversteigerungen am Amtsgericht Chemnitz angesetzt. Allerdings sind die Versteigerungen nicht Teil des laufenden Insolvenzverfahrens. Nach Angaben des Amtsgerichts Chemnitz hat die Kreissparkasse Döbeln Grundpfandrechte auf die Immobilien, die sie in bare Münze verwandeln will.

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Während des Insolvenzverfahrens hatte Syko die Geschäfte noch weitergeführt, weil genügend Aufträge vorhanden waren. Seit etwa einem Monat ist die Firma aber gelöscht. Laut einem Sprecher des Insolvenzverwalters ist das eine automatisch eintretende Folge der Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Auf das Verfahren selbst habe das keinen Einfluss.

Neue Firma gegründet

Alexander Ludwig hatte im April 2020 eine neue Firma gegründet, die die Geschäfte fortführt. Die System- und Fassadentechnik Ludwig GmbH, kurz Syfatec, arbeitet seitdem in den Syko-Gebäuden. Nach Angaben des Sprechers des Insolvenzverwalters hatte Ludwig das Eigentum der Firma Syko auf Raten gekauft. Die Gebäude waren allerdings nicht dabei, weil sie nicht Teil der Insolvenzmasse sind.

Mittlerweile hat eine Verwandte Ludwigs die Geschäftsführung übernommen. Ludwig selbst tritt als Bevollmächtigter der Geschäftsführung auf. Interessant ist die Antwort auf die Frage, wie es nach einem möglichen Verkauf der Gebäude an Dritte weitergeht. Eine entsprechende Anfrage des Döbelner Anzeigers wurde von Syfatec nicht beantwortet. Auch telefonisch war Alexander Ludwig nicht zu erreichen.

Auf dem Gewerbegrundstück an der Reichensteinstraße steht eine Werkhalle mit Büro und Sozialtrakt und neuer Fassade. Daneben sind noch acht Bürocontainer aufgebaut. Den Schätzpreis gibt das Amtsgericht Chemnitz mit 273.000 Euro an.

An der Eisenbahnstraße steht ein rund 2.000 Quadratmeter großes Grundstück zur Versteigerung, bebaut mit diversen Werkstätten und Lagergebäuden, die teilweise vermietet sind. Schätzpreis: 200.000 Euro. Die dritte Versteigerung betrifft ein Wohnhaus gleich daneben mit Werkstätten und Garagen. Wert: 365.000,00 Euro.