Die Döbelner Firma Max Knobloch Nachf. wird umziehen. Nachdem dafür vom Freistaat Sachsen die ehemalige Liegenschaft von Autoliv an der Eichbergstraße gekauft wurde, haben im Auftrag des neuen Besitzers mittlerweile die ersten Sanierungsarbeiten am Objekt begonnen.
„Irgendwann werden wir umziehen, aber bis dahin ist natürlich noch etwas Zeit“, sagt Geschäftsführer Thomas Kolbe.
Großer Sanierungsstau
„Man sieht hier die alte Immobilie in einem nicht so tollen Pflegezustand. Da wird noch viel Zeit und Geld ins Land gehen, bevor hier ein modernes Industriegebäude steht.“
Die beiden bisherigen Standorte seiner Firma in der Waldheimer Straße und der Hermann-Otto-Schmidt-Straße sollen mit dem Umzug leergezogen werden. Dennoch würde das eine Verdoppelung der Kapazität bedeuten.
„Sowohl im Produktionsbereich als auch im Lager- und Bürobereich“, erklärt Thomas Kolbe.
Nötig wäre die Erweiterung durch die gute Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten geworden. So ist die Firma seit 2003 von damals 35 Mitarbeitern auf mittlerweile knapp 190 Mitarbeiter angewachsen.
Dieser Kurs soll trotz einer derzeitigen Stagnation im Wohnungsbau, wo die Knobloch-Kundschaft angesiedelt sei, fortgesetzt werden.
In der Immobilie seien mittlerweile die allerersten Schritte gemacht worden. Derzeit würden auf dem Dach der größten Halle des Objektes Lichtbänder beseitigt.
„Die machen aus energetischer Sicht und auch vom Dachaufbau her wenig Sinn“, sagt Thomas Kolbe. „Das, was wir derzeit angehen, ist die Hülle zu ertüchtigen. Vor allem auch energetisch. Das ist ein wesentlicher Punkt, der den Immobilien heute fehlt. Da hoffen wir, im Frühjahr des nächsten Jahres fertig zu sein“, so der Geschäftsführer.
Schritt für Schritt
Das wäre wichtig, weil dann planmäßig die ersten Maschinen und Anlagen angeliefert werden sollen.
„Dann werden wir uns Schritt für Schritt um den Innenbereich kümmern“, so Kolbe und fügt an: „Autoliv hat das Gelände 2015 verlassen, der Freistaat hat übernommen, bei weitem nicht alles genutzt und vor allem nicht so, wie wir es heute nutzen wollen. Entsprechend hoch ist der Sanierungsstau, den wir im Gelände haben.“
Aber nicht nur in die Hallen soll investiert werden, sondern auch der Maschinenpark erneuert.
„Die Technologie zur Blechverarbeitung entwickelt sich ständig weiter und da wollen wir mit der Investition ganz vorn mit dabei sein. Sowohl in der Energieeffizienz als auch in der Automatisierung und Digitalisierung“, blickt Thomas Kolbe voraus.
„Somit werden wir nur mit einem Teil umziehen“, fügt er an. Im ersten Schritt wird dabei wohl nicht jeder Raum genutzt werden, doch Ziel sei es, den Grundstein für die nächsten Jahrzehnte zu setzen, um in die Immobilie hineinzuwachsen.
Lokale Firmen im Boot
Der Umzug insgesamt könne relativ entspannt angegangen werden. „Wir gehen davon aus, dass wir Ende des nächsten Jahres umziehen könnten. Ob wir das dann tun oder tun wollen, wird die aktuelle Entwicklung zeigen. Wir sind da relativ entspannt und haben uns ein Zeitfenster von etwa zwei bis drei Jahren gegeben“, sagt Thomas Kolbe.
Damit könnte man auf alles reagieren, was bei einer solchen Sanierung passieren kann. Und da könne es bei solch einer Bestandsimmobilie Überraschungen geben. „Praktisch bei jeder Wand, die geöffnet wird“, so der Geschäftsführer.
Zusammengearbeitet würde bei der Sanierung vor allem mit regional ansässigen Firmen. So derzeit mit KHS Bedachungen Döbeln und dem Stahlbau Lüttewitz sowie Abrissfirmen aus Grimma und der Nähe von Leisnig sowie einem Planungsbüro aus Chemnitz.