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Showkoch will in Leisnig Luthers Geschmacksnerven kitzeln

Das funktioniert natürlich nur noch im übertragenen Sinne. Und so nimmt Robby Höhme aus Grimma die Herausforderung am 25. November in Leisnig an. Was im Stadtgut passieren soll.

Von Heike Heisig
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Showkoch Robby Höhme wird in diesem Jahr in Leisnig einen Abend mit Leckereien gestalten, die ähnlich auch im Hause des Reformators Martin Luther auf dem Tisch gestanden haben könnten.
Showkoch Robby Höhme wird in diesem Jahr in Leisnig einen Abend mit Leckereien gestalten, die ähnlich auch im Hause des Reformators Martin Luther auf dem Tisch gestanden haben könnten. © Sandy Ronniger

Leisnig. Knuspriges Brot aus zwei verschiedenen Teigen mit Kräuter- und Apfelschmalz – bei dieser Vorspeise läuft manchem womöglich schon das Wasser im Mund zusammen.

Das und noch eine Menge mehr – vieles davon zubereitet vor den Augen der Hungrigen – erwartet die Besucher am letzten Samstag im November im historischen Stadtgut in Leisnig.

Der gemeinsame Schmaus an einer großen Tafel gehört zu einem kulturell-kulinarischen Abend. Den bereiten Sandy Ronniger, verantwortlich für Kultur und Tourismus bei der Stadt Leisnig, und ihre ehrenamtliche Helferin Eva Pötzsch, gerade für den 25. November vor.

Leisniger Besonderheiten präsentieren

Hintergrund dieser und weiterer Aktionen ist, eine der Besonderheiten Leisnigs stärker als bisher zu präsentieren: die wahrscheinlich einmalige Verbindung der Stadt Leisnig zum Reformator Martin Luther. Damit verbunden die bessere Vermarktung der Luther-Ausstellung und die weitere Belebung des sanierten Stadtgutes.

Dort dürfen die Gäste ab 17.30 Uhr zunächst einen Blick in die liebevoll gestaltete Ausstellung „Mensch Martin“ werfen. Dabei erklärt Siegfried Bretsch, engagierter Christ und Kenner der Heimat- sowie Reformationsgeschichte, was es mit der Leisniger Kastenordnung auf sich hat.

Diese ist vor genau 500 Jahren ausgearbeitet und von Martin Luther mit einem Vorwort versehen worden ist. Wegen des Kastens ist Leisnig Christen weltweit ein Begriff.

Darüber hinaus sollen die Gäste eine Menge über Martin Luther und seine Familie erfahren: Wie ging es zu im Hause des Reformators, wer stand bei ihm in der Küche und was danach Leckeres auf dem zweifellos großen Tisch?

Bekannt und überliefert ist, dass die Luthers häufig Gäste bewirteten und Martin Luther selbst gern Gaumenfreuden zusprach.

Dabei sollten die Besucher nicht unbedingt auf ein authentisches Mahl hoffen. Denn was die Menschen vor Jahrhunderten zu sich nahmen, dürfte nicht dem entsprechen, was heute ein Geschmackserlebnis zu werden verspricht.

An heutige Zeit angepasste Zutaten

„Daher hat Robby Höhme die Zutaten entsprechend angepasst“, erklärt Sandy Ronniger. „Dabei haben wir Wert darauf gelegt, dass vieles aus regionaler Erzeugung kommt“, sagt sie und nennt als Beispiele heimisches Reh oder Forellen aus Wermsdorf.

Die „Würze“ sollen an diesem Abend außerdem Informationen über damalige Tischsitten und Redewendungen geben. Darüber hinaus verspricht es etwas Besonderes zu werden, Robby Höhme bei der Zubereitung der Speisen sozusagen über die Schulter schauen zu dürfen.

Einige haben das vielleicht schon einmal getan oder sogar mit dem Grimmaer zusammen gekocht: Mitunter steht er im Gut Haferkorn in Dobernitz in der Küche oder gibt dort Kochkurse.

Für den kulturell-kulinarischen Abend (Preis pro Person 75 Euro für das Vier-Gänge-Menü, Getränke und Programm) ist eine verbindliche Anmeldung bis 12. November notwendig. Die Kapazität ist auf 20 bis 25 Personen begrenzt.