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Ehemaliges Gemeindeamt in Westewitz hat neuen Besitzer

Das ehemalige Gemeindeamt von Westewitz ist verkauft. Die Gemeinde trennt sich von weiteren Immobilien.

Von Sylvia Jentzsch
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Die Wohnblöcke Am Waldrand 83 und 84 in Westewitz sollen im nächsten Jahr verkauft werden.
Die Wohnblöcke Am Waldrand 83 und 84 in Westewitz sollen im nächsten Jahr verkauft werden. © Dietmar Thomas

Großweitzschen. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis das ehemalige Gemeindeamt in Westewitz verkauft worden ist. Bereits Anfang des Jahres 2014 beschlossen die damaligen Gemeinderäte, sich von dieser Immobilie zu trennen.

In der unteren Etage befanden sich das Bauamt und die Wohnungsverwaltung. Außerdem hat das Haus vier Wohnungen. Da sich jedoch unter anderem noch das alte Bauarchiv im Gebäude befand, konnte es bisher noch nicht veräußert werden.

Doch nun wurde alles ausgeräumt und für das Objekt eine Expertise von Makler Mario Holland erstellt. 150.000 Euro sollte der Verkauf des Gebäudes einbringen. „Es gab 15 Interessensbekundungen.

Mit 13 Interessierten wurde das Objekt besichtigt. Drei gaben ein Kaufpreisangebot ab. Diese lagen zwischen 100.000 Euro und 135.000 Euro“, sagte Bürgermeister Jörg Burkert (parteilos) zur Ratssitzung. Den Zuschlag erhielt der Meistbietende. Er übernimmt auch alle Nebenkosten, die mit dem Verkauf des Hauses zusammenhängen.

Kalthalle in Kleinweitzschen verkauft

Auch die Kalthalle in Kleinweitzschen hat einen neuen Besitzer. Diese stand seit vielen Jahren leer. „Früher wurde sie von der Post genutzt. Hier soll, nach Angaben von einigen Bürgern, das rote Telefon gestanden haben, also die Stasizentrale von Großweitzschen und Umgebung gewesen sein“, sagte Burkert.

Nach der Wende übernahm die Telekom das Objekt auf einer Fläche von 194 Quadratmetern. Allerdings nutzte sie nur eine Außenwand, um Anschlusskästen anzubringen, so der Bürgermeister.

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Das Objekt wurde von Makler Mario Holland auf 4.000 Euro geschätzt und im Auftrag der Gemeinde zum Verkauf angeboten. 15 Leute interessierten sich für das Objekt, 14 besichtigten es und vier gaben Kaufpreisangebote ab. Diese lagen zwischen 2.500 Euro und 6.300 Euro.

„Die Bürger wünschen sich, dass der Fußweg, der am Objekt entlang führt, erhalten bleiben soll“, so Burkert. Er setzte sich mit dem Meistbietenden in Verbindung, der seine Zustimmung gab und die Grunddienstbarkeit im Grundbuch eintragen lässt. Der Käufer will das Objekt als Lagerraum nutzen.

Bauland für ein Eigenheim

Außerdem beschlossen die Räte den Verkauf von zwei Grundstücken, auf denen ein Eigenheim errichtet werden soll, für 29 Euro pro Quadratmeter.

Im nächsten Jahr ist der Verkauf von weiteren Immobilien geplant. Die Gemeinde Großweitzschen braucht Geld für den sehr eng geschnürten Haushalt.

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Deshalb will sie sich seit geraumer Zeit auch nach und nach vom Wohneigentum trennen, das die Finanzen in den vergangenen Jahren stark belastet hat.

80 Wohneinheiten für eine halbe Million Euro

Geplant ist, die Wohnblöcke am Waldrand 83 und 84 in Westewitz sowie den Wohnkomplex in der Muldentalstraße 10a zu veräußern.

Die 80 Wohneinheiten mit knapp 4.200 Quadratmeter Wohnfläche und etwa 9.000 Quadratmeter Grundstücksfläche am Waldrand will die Gemeinde für eine halbe Million Euro veräußern.

Verkauft werden sollen 14 Einraum-, 26 Zweiraum-, 27 Dreiraum- und 13 Vierraumwohnungen, die zur Hälfte unbefristet vermietet sowie teilweise saniert seien. Zuletzt jedoch laut Beschreibung vom Sachverständigen Mario Holland im Jahr 1992, da in den Folgejahren die Gelder für eine Modernisierung gefehlt hätten, so Kämmerin Elke Görs. Knapp 100 Wohnungen besitzt Großweitzschen in Westewitz und Gallschütz.

Einerseits seien das nach Angaben der Kämmerin „regelmäßige und planbare Einnahmen“, andererseits aber auch ein enormer Kraftakt für die Verwaltung, wie Bürgermeister Jörg Burkert immer wieder deutlich machte.

Deshalb sei der Verkauf die „einzig sinnvolle Maßnahme“. In der Ratssitzung im Juli dieses Jahres stimmten die Räte deshalb auch dem Verkauf des Wohnobjektes in der Muldentalstraße zu. (mit ehl)