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Leisnig will Immobilie am Markt nun wirklich verkaufen

Mit der Immobilie hat sich die Kommune lange beschäftigt und mehrere Gebäude im Hinterhof abreißen lassen. Was der potenzielle Kaufinteressent unbedingt braucht.

Von Heike Heisig
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Laut Denkmalliste wurde das Vorderhaus Markt 17 in Leisnig 1804 erbaut. Die Zahl 1540 im Schlussstein über dem Portal lässt vermuten, dass es in Grundzügen viel älter ist.
Laut Denkmalliste wurde das Vorderhaus Markt 17 in Leisnig 1804 erbaut. Die Zahl 1540 im Schlussstein über dem Portal lässt vermuten, dass es in Grundzügen viel älter ist. © Dietmar Thomas

Leisnig. Als mächtiger Altstadtbau im Markt-Ensemble mit schönem Torbogen – so wird das Haus am Markt 17 auf der Liste der Kulturdenkmale in Leisnig beschrieben. Seit einigen Jahren gehört diese Immobilie der Stadt Leisnig.

Die hat aus ihren Verkaufsabsichten keinen Hehl gemacht. Jetzt kommt der angestrebte Besitzerwechsel wieder ins Rollen, nachdem die Corona-Pandemie diesen ausgebremst hatte.

Im aktuellen Amtsblatt räumt die Verwaltung an dem Objekt Interessierten noch einmal die Möglichkeit ein, sich zu bewerben. Ein Kaufangebot mit Preisangabe reicht dafür aber nicht aus. Bürgermeister Carsten Graf (parteilos) möchte den Stadträten, die über den Verkauf befinden, ein detailliertes Nutzungskonzept vorlegen.

Ein solches müssen Kaufinteressenten also mit einreichen. Die Kommune ist daran interessiert, dass das Wohn- und Geschäftshaus saniert und wieder genutzt wird. Dafür hat sie mit der Umsetzung des Konzeptes für den sogenannten Block 11 auch schon einiges beigetragen.

Im Hinterhof ist schon viel Licht und Luft

An dem Vorderhaus haben sich Anbauten befunden und in denen wiederum Wannenbäder. Die standen den Leisnigern zur Verfügung, die nach dem Krieg in ihren Wohnungen keine eigenen Badewannen hatten.

Erst 2018 wurden diese Anbauten im Auftrag der Stadt Leisnig weggerissen, um Platz und Luft in den Hinterhöfen zu schaffen und das Quartier für Bewohner, aktuelle und künftige Eigentümer attraktiver zu machen.

Das betraf allerdings nicht nur diesen Hof, sondern das gesamte Areal zwischen Markt, Turnerstraße, Oberlang- und Niedermarktgasse. Erste Pläne für das Haus haben die Stadträte Anfang 2022 schon gehört, und zwar von einer Interessengemeinschaft. Zu der haben sich Leisniger zusammengeschlossen, die sich vorstellen können, diese Immobilie zu erhalten, zu sanieren und danach zu nutzen.

So sieht das Haus Markt 17 in Leisnig von hinten aus. Angebaute Gebäude, die auch ein Wannenbad beherbergt haben, sind mithilfe von Fördergeld abgerissen worden.
So sieht das Haus Markt 17 in Leisnig von hinten aus. Angebaute Gebäude, die auch ein Wannenbad beherbergt haben, sind mithilfe von Fördergeld abgerissen worden. © Dietmar Thomas

Ihre Ideen hatte Architekt Alireza Rismanchian vorgestellt. Er sprach damals davon, an dieser zentralen Stelle am Markt einen Anlaufpunkt für Touristen zu schaffen. In den oberen Etagen sei denkbar, ein Hostel zu etablieren und damit auch jüngeres Publikum anzusprechen.

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Der damalige Investorenkreis hat nach wie vor Interesse am Markt 17 und wird sich um das Grundstück bewerben, stellt einer der Beteiligten in Aussicht.

Wer sein Konzept ebenfalls einreichen möchte, hat dazu bis 22. Februar Gelegenheit. Der verschlossene, aber deutlich gekennzeichnete Umschlag muss im Bürgermeisterbüro im Rathaus in Leisnig abgegeben werden.