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Erkundung zur Breitband-Versorgung gestartet

Dabei werden in Mittelsachsen die weißen und grauen Flecken betrachtet. Auch die Firmen der Telekommunikationsbranche müssen Auskunft geben.

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Der Landkreis Mittelsachsen hat mit dem Markterkundungsverfahren für den Breitbandausbau begonnen.
Der Landkreis Mittelsachsen hat mit dem Markterkundungsverfahren für den Breitbandausbau begonnen. © dpa

Mittelsachsen. Die Markterkundung zur Feststellung der aktuellen Versorgungslage mit Breitband im Landkreis Mittelsachsen wurde jetzt gestartet. Ursprünglich war dies bereits für das zweite Halbjahr 2020 geplant. Die Erkundung läuft bis Mitte Juni. Bis Anfang Juli sollen dann die Auswertungsergebnisse vorliegen.

Während des Verfahrens sollen alle Anschlusspunkte des gesamten Landkreises erfasst und bisherige Daten auf einen einheitlichen Stichtag aktualisiert werden. Zu den Anschlusspunkten gehören Wohngebäude, Gewerbe und Institutionen.

Ermittelt werden nicht nur die sogenannten „weißen Flecken“ – Gebiete, die keine Versorgung mit Internetgeschwindigkeiten im Download von 30 Mbit/s aufweisen –, sondern auch die „grauen“. Das sind Gebiete, in denen derzeit Internetgeschwindigkeiten im Download von unter 100 Mbit/s bestehen.

Geoportal des Kreises Mittelsachsen zeigt Ergebnisse

Zusätzlich würden auch die sogenannten sozioökonomischen Treiber, zum Beispiel Behörden, Arztpraxen, Kindergärten, Heimen und Unternehmen mit drei bis 125 Mitarbeitern auch außerhalb von Gewerbegebieten erfasst, bei denen derzeit Internetgeschwindigkeiten bei Up- und Download von 200 Mbit/s nicht erreicht werden.

Außerdem werden alle Gewerbestandorte in Gewerbegebieten des Landkreises mit weniger als 500 Mbit/s im Download betrachtet.

„Mit dieser Maßnahme soll gleichzeitig kontrolliert werden, ob und wo die Eigenausbauzusagen der Telekommunikationsunternehmen umgesetzt und eingehalten werden, da der eigenwirtschaftliche Breitbandausbau der Unternehmen gegenüber dem geförderten Breitbandausbau Vorrang hat“, erklärt André Kaiser, Pressesprecher des Landratsamtes.

Die Ergebnisse werden im Geoportal des Landkreises im Themenbereich Infrastruktur veröffentlicht und sind für alle Bürger einsehbar und damit die Aussagen zum Ausbau überprüfbar.

Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH übernimmt Netzbau

In Mittelsachsen wurden sechs Cluster gebildet, in denen jeweils mehrere Kommunen zusammengefasst sind. Roßwein, Leisnig, Döbeln, Waldheim, Zschaitz-Ottewig und Kriebstein gehören zum Cluster B (Nord). Hartha, Großweitzschen und Ostrau verfolgen eigene Projekte.

Für das Cluster A – Burgstädt, Mühlau, Königshain-Wiederau, Hartmannsdorf, Taura, Claußnitz und Lunzenau. – hat der Landkreis nun den finalen Förderantrag beim Bundesverkehrsministerium eingereicht. Parallel wurde die Kofinanzierung bei der Landesdirektion Sachsen beantragt.

Zum Kreistag im März haben die Kreisräte über den Netzbauer und -betreiber entschieden. Sobald alle förder- und genehmigungsrechtlichen Auflagen erfüllt werden und die endgültigen Zuwendungsbescheide des Bundesverkehrsministeriums vorliegen, kann der Landrat den Zuschlag an die Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH erteilen.

491 Kilometer Kabel für erstes Cluster in Mittelsachsen

Rund 1.000 Gebäude-Anschlüsse, das sind rund 1.300 Haushalte, sollen in diesem Gebiet entstehen. Die Gesamtinvestition des derzeitigen Loses beträgt rund 15 Millionen Euro. Davon kommen 10 Millionen Euro vom Bund. Damit sollen 520 Kilometer Leerrohre und 491 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Der Projektstart ist im zweiten Halbjahr geplant.

Insgesamt fließen in die Cluster-Projekte des Landkreises rund 240 Millionen Euro. Weitere 100 bis 150 Millionen Euro kostet der von den übrigen Städten und Gemeinden in Eigenregie betriebene Ausbau. Der Bund trägt mit 50 bis 70 Prozent den größten Anteil. Der Freistaat stockt auf bis zu 90 Prozent auf.

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